NRW Endlich wieder ins Waldbad

Hilden · Das Freibad im Hildener Stadtwald hat seit Mittwoch wieder geöffnet. Allerdings unter strengen Auflagen und nur zum Bahnschwimmen. Die ersten Gäste sind überglücklich. Sinkt die Inzidenz stabil unter 50, öffnen die Liegewiesen.

Hannelore Bottin ist eine von vielen Waldbad-Fans, die es gar nicht erwarten konnten, endlich wieder zu schwimmen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

„Pack’ die Badehose ein“ lautet die klare Devise für viele Schwimmfans, die es sich nicht nehmen lassen wollen, am ersten Tag der Wiedereröffnung nach der Pandemie bedingten Schließung, wieder das erfrischende Nass des Waldschwimmbads zu genießen. In einer normalen Saison ist das beliebte Freibad an der Elberfelder Straße Anfang Mai startklar. Die Corona-Regelungen brachten letztlich eine Verzögerung von vier Wochen.

„Ich bin total glücklich, es ist total schön, endlich wieder schwimmen zu können“, sagt von freudiger Aufgeregtheit beseelt Dagmar Littek, die zuletzt im Oktober im Hildorado ihre geliebte Wassergymnastik, die sie seit über zehn Jahren praktiziert, ausüben konnte. „Ich bin begeisterte Schwimmerin und schwimme ansonsten im Club an der Alster, aber hier mit dem Waldschwimmbad verbinden mich viele Kindheitserinnerungen und als es möglich war, habe ich mir sofort ein Ticket gesichert“, sagt die Hamburgerin Susanne Becker, die mal wieder in ihrer Geburtsstadt zu Besuch ist. „Ein Jahr war ich nicht im Wasser, jetzt fühle ich mich super“, sagt Maximilian Lein und der 34-jährige Hildener nimmt sich vor, fortan wieder ein- bis zweimal pro Woche schwimmen zu gehen.

Im Drei-Stunden-Zeitfenster dürfen 192 Gäste ins Wasser

Insgesamt tummeln sich 192 Besucherinnen und Besucher im ersten Zeitfenster des Tages, das von acht bis elf Uhr reicht, weitere 192 haben das zweite von 16 bis 19 Uhr gebucht. An Wochenenden sowie Feiertagen wird ein drittes Zeitfenster von 12 bis 15 Uhr angeboten. Das wasseraffine Publikum kann das Nichtschwimmer-Becken, das Schwimmerbecken sowie das Becken der Sprunganlage ausschließlich für das geordnete Bahnenschwimmen, nutzen. „Entsprechend der Corona-Vorschriften und ihrer Abstandsregelungen während der aktuellen Inzidenz haben wir die Zulassungszahl der Besucher anhand der zur Verfügung stehenden Wasserfläche ermittelt, sagt Centerleiter Dirk Bremermann. „Für die Familien tut es uns zwar leid, dass aktuell noch das Kinderbecken sowie alle Spiel- und Liegeflächen gesperrt sein müssen, denn erst die nächste Lockerungsstufe ermöglicht uns eine weitere Öffnung“, erklärt Sabine Müller, Sprecherin der Stadtwerke Hilden. „Wenn die Inzidenz dann für sieben Tage unter 50 liegt, wird es täglich zwei Zeitfenster, von acht bis 13 Uhr und von 14 bis 19 Uhr geben, allerdings für dann jeweils 1200 Schwimmgäste, und dann werden auch wieder die Liegewiesen zum Sonnenbaden zu nutzen sein“, so Müller. Nicht mit Sonnenbaden, sondern mit Leistungsschwimmen halten es Hannelore und Manfred Bottin, die in Langenfeld-Reusrath wohnen, jedoch zum privaten Schwimmtraining auch schon mal längere Anfahrtswege in Kauf nehmen. „Es funktioniert noch, es ist kaum zu glauben“, entfährt es Hannelore Bottin, und wer das passionierte Schwimm-Paar kennt, weiß, dass da reichlich Untertreibung mitschwingt. Seine mittlere Trainingsdistanz liegt bei zwei Kilometern, für die sie rund eine Stunde benötigen.

Beide treten regelmäßig zu Seniorenwettkämpfen an und wollen nun ihren monatelangen Trainingsrückstand wettmachen. „Unter anderem habe ich bereits 13 Mal an Ocean-Schwimm-Wettkämpfen in Australien teilgenommen, aber momentan gibt es keine Möglichkeit nach Australien zu kommen, aber vielleicht klappt es dann nächstes Jahr“, so Manfred Bottin, der sein Alter mit 80+ angibt.