Seit zehn Jahren hilft die Hildener Tafel Bedürftigen
Mittlerweile versorgen die Hildener Helfer mehr als 760 Menschen mit frischen Nahrungsmitteln.
Punkt 10.30 Uhr öffnet Kajo Töller die Glastür für zwei Dutzend Wartende. Sie kommen mit Einkaufswagen oder großen Taschen. Für viele von ihnen ist die Hildener Tafel die einzige Möglichkeit, in dieser Woche an frisches Gemüse und Obst zu kommen, einen Laib Brot oder eine Tüte Milch nach Hause tragen zu können. Seit zehn Jahren kümmern sich mittlerweile 78 ehrenamtliche Helfer unter dem Dach des Sozialdienstes katholischer Frauen und Männer, SKFM, darum, dass Lebensmittel von Handel und Herstellern nicht einfach weggeworfen werden, sondern jenen Menschen zu Gute kommen, die nur über wenig Geld zum Leben verfügen.
Diese Grundidee der Tafel ist so frisch wie am ersten Tag. Alles andere hat sich verändert: Mittlerweile versorgt die Hildener Tafel über 760 Menschen mit Nahrungsmitteln. Hartz IV-Empfänger und Rentner stellen die beiden größten Kundengruppen. Rasant zunehmend: Flüchtlinge — Frauen und Männer also, die unter das Asylbewerberleistungsgesetz fallen.
Aber auch der Apparat hinter der Tafel hat sich stark gewandelt. „Wir sind deutlich professioneller als in unseren Anfangstagen — und zwar in allen Belangen“, sagt Kajo Töller, der gemeinsam mit Heinz Tutass und Harry Wolf die ehrenamtlichen Helfer im Leitungsgremium vertritt. Die drei sind stolz auf die Leistung der unentgeltlich arbeitenden Frauen und Männer: „Alle zusammen könnten wir mittlerweile sofort einen Supermarkt übernehmen.“ Mittlerweile kreisen täglich drei Fahrzeuge nach festen Fahrplänen, um Ware abzuholen. Täglich sichten Helfer den Wareneingang. Was wirklich verdorben ist, kommt in die Tonne.