Einführungsgottesdienst in Haan „Sieben gute Jahre“ für den neuen Pfarrer
Haan · Feierlich wurde Christoph Helbig am Samstagabend von Amtsbruder Christian Dörr und Superintendent Frank Weber im Beisein vieler Gemeindemitglieder in Haan willkommen geheißen.
Offensichtlich war es nicht nur für Christoph Helbig ein besonderer Abend. Auch Pfarrkollege Christian Dörr freute sich: „Es ist ein schönes Gefühl, nicht mehr allein, sondern mit einem neuen Kollegen in die Kirche einzutreten“, sagte Dörr bei seiner Begrüßung in einer gut gefüllten Kirche. Jede Bank im Hauptschiff des evangelischen Gotteshauses an der Kaiserstraße war besetzt. Viele Gemeindemitglieder wollten der Einführung ihres neuen Pfarrers bewohnen.
Frieder Angern übernahm zu diesem besonderen Anlass die Lesung aus der Heiligen Schrift. Ausgewählt wurde das dritte Kapitel aus dem Johannes-Evangelium, das Gespräch zwischen Jesus und Nikodemus. Ein Kapitel über Ungewissheiten, Sorgen, Neuanfänge und die tiefe Hoffnung, dass es für Gott nie zu spät ist. Ein Neuanfang im Alter, Parallelen, die auch zu Christoph Helbig gezogen werden können. Denn nach 22 Jahren in Nettetal und eineinhalb Jahren in Moers hat der gebürtige Wuppertaler, der in diesem Jahr seinen 60. Geburtstag feiert, nun eine neue Wirkungsstätte erreicht. Bereits vor Weihnachten zog Helbig mit seiner Partnerin in die Gartenstadt, seit Januar steht er auch schon im Dienst seiner neuen Gemeinde. Er hatte Gelegenheit, Gemeindemitglieder kennenzulernen, sie in der Seelsorge zu begleiten, Gottesdienste abzuhalten.
Superintendent hielt den Einführungsgottesdienst
Gemessen an der Zahl der Anwesenden, die nun der Einführung beiwohnten, ist Helbig auch bei den Gemeindemitgliedern angekommen. Superintendent Frank Weber machte deutlich, dass es ihm persönlich wichtig war, den Einführungsgottesdienst selbst abzuhalten und den neuen Kollegen in Haan persönlich zu begrüßen. Er verwies darauf, dass Helbigs Einführungsgottesdienst auf ein besonderes Datum falle, einen Tag, an dem es am Nachmittag eine wichtige Veranstaltung in der Stadt gegeben habe, um gegen „die Dummheit von Einfalt“ zu demonstrieren. Außerdem, erklärte Weber, erinnere dieser 24. Februar auch an den Schrecken, der vor zwei Jahren durch den Angriffskrieg Russlands in der Ukraine begann. In Haan, betonte Weber, werde Helbig allerdings im Großen und Ganzen noch eine heile Welt vorfinden. Ihm stehe auch noch die Haaner Kirmes bevor.
Nicht nur für Helbig, sagte Weber, sei die neue Pfarrstelle ein Neuanfang. „Auch für eine Gemeinde ist ein Pfarrstellenwechsel immer ein besonderer Einschnitt. Es kann und wird nicht so weitergehen wie früher. Aber es wird besser, wenn wir uns auf weniger Alleingänge einlassen.“ Damit spielte Weber auf das diesjährige Fastenmotto „Komm rüber! Sieben Wochen ohne Alleingänge“ an: „Die sieben Wochen laufen bald aus. Wir hoffen, dass es sieben Jahre werden.“
Ihm sei bewusst, dass „manche dicke Bretter auf dem Tisch liegen“, sagte Weber. Doch auch für die anstehenden Herausforderungen wünschte er dem neuen Pfarrer in Haan das Beste: „Die berühmten sieben Jahre, es mögen gute Jahre werden.“ Nachdem sowohl Helbig als auch die Gemeinde ihre Bereitschaft erklärt hatten, gemeinsam „mit Gottes Hilfe“ die Gemeinde mit Leben zu erfüllen, übernahm der neue Pfarrer den Gottesdienst mit einer berührenden Predigt. Er erklärte die zuvor gelesenen Zeilen aus dem Johannes-Evangelium. Er zog Parallelen zu den Sorgen, Nöten und Zweifeln, die auch heute vielen Menschen nachts über die Bettdecke krabbeln und verwies auf eine tiefe Gotteshoffnung, dass nach jeder Nacht und auch über den Tod hinaus für alle, die an den Schöpfer glauben und auf ihn vertrauen, ein neuer Morgen anbrechen wird.