So altert es sich in Haan mit Würde
20 Unternehmer aus dem ganzen Kreis präsentierten ihre Angebote für Ältere bei der Seniorenmesse „In Würde älter werden“.
Schon jetzt ist jeder dritte Haaner über 60 — und im Jahr 2030 wird voraussichtlich jeder zehnte Haaner Bürger älter als 80 Jahre sein, sagte Bürgermeister Knut vom Bovert bei seiner Begrüßungsrede zur Informationsveranstaltung „In Würde älter werden“.
In Würde zu altern, wünsche sich jeder. Aber informieren müsse man sich früh genug, sagte der Bürgermeister. Veranstaltet wurde diese „Seniorenmesse“ im Toyota Autohaus Lackmann, beteiligt waren etwa 20 Unternehmen aus dem ganzen Kreis Mettmann.
Das Autohaus stellte seine Räumlichkeiten gratis zur Verfügung, die ausstellenden Firmen und Vereine mussten eine Standgebühr bezahlen, die zur Gänze an die drei Hospizvereine in Haan, Hilden und Erkrath gespendet wird.
Organisiert hat diese überaus vielseitige Veranstaltung das Erkrather Unternehmen Promedica Plus mit seinem Geschäftsführer Daniel de Paola. Es vermittelt Pflegekräfte für Senioren, entweder stundenweise oder 24 Stunden nach dem Motto „Daheim statt Heim“. De Paola ist Franchise-Nehmer einer in ganz Deutschland agierenden Gruppe mit insgesamt 80 Niederlassungen. Vernetzt ist de Paola im Kreis hervorragend und hat seine Kontaktpartner zu dieser Haaner Veranstaltung eingeladen.
Gekommen sind auch Anna und Wolfgang Appelbaum, denn sie organisieren Erlebnisfahrten mit speziell hergerichteten Fahrrädern für Menschen mit und ohne Behinderung. Ein Zweisitzer-Modell des Hildener Unternehmers ist zum Beispiel geeignet für einen gesunden und einen behinderten Fahrer. Die sitzen nebeneinander, können sich unterhalten und eine Ausfahrt gemeinsam genießen. Die offensichtlich nicht zu den Senioren gehörenden Heike und Thomas Gelbrich machten eine kleine Probefahrt und waren begeistert.
Ein anderer mobiler Anbieter der Veranstaltung war ME-Mobil. Der Fahrdienst für Menschen mit Behinderung befördert in seinem Auto mit Spezialausrüstung seit Herbst vorigen Jahres alle Rollstuhl- und Rollatorfahrer. Die Fahrten werden von Krankenkassen unterstützt. Fahrer und Mitinhaber Michael Terlinden spricht von einem Job „mit Glücksgefühl“: „Die Menschen sind so dankbar.“ Und genau das berichten auch viele andere Aussteller, wie zum Beispiel Karin Brüster, Senioren- und Demenzbegleiterin aus Erkrath: „Wenn ich mit meinem Quietschschwein ankomme, lachen erst mal alle — ob gesund oder krank.“
Auch Handwerker haben sich längst auf Senioren eingestellt. So hat Elektrikermeister Andreas Franz mit Kollegen die Firma „Papa geht es gut“ in Velbert gegründet.
Sein Spezialgebiet: eine von Angehörigen, die nicht vor Ort sind, bestimmbare Elektronik in der Wohnung der zu betreuenden Senioren. Auf die Art und Weise wissen die Verantwortlichen etwa, ob ein Herd eingeschaltet ist oder sich ein gesundheitlicher Notfall ereignet hat.
Und Fritz Knoch aus Heiligenhaus behauptet, dass er besser als die Heinzelmännchen arbeitet, wenn er den Garten pflegt oder beim Möbelaufbau hilft. Uwe Dzubiella, Mitarbeiter der Geschäftsführung des Autohauses Lackmann, freute sich als Hausherr über die große Resonanz zu dieser Veranstaltung.