Sparkasse saniert Hauptstelle

Die „Bücherstube“ wird abgerissen — damit auch der Vorplatz der Sparkasse erneuert werden kann.

Haan. Wenn die Stadt-Sparkasse Haan mit der Neugestaltung ihres Hauptstellengebäudes beginnt, wird sich das Gesicht Haans ein klein wenig verändern. Denn das Haaner Geldinstitut modernisiert und saniert das in die Jahre gekommene Gebäude, das an der markanten Ecke Kaiserstraße 7/Neuer Markt steht, nicht nur. Auch die Eingangsbereiche auf beiden Seiten werden neu gestaltet. Dafür werden sowohl der eingeschossige Anbau der „Bücherstube“, die inzwischen Axel Rüger aus Wülfrath gehört, ebenso abgerissen wie die dahinter liegenden Gebäude. Das schaffe Platz für die Gestaltung eines neuen, sich ins Stadtbild einfügenden Sparkassenvorplatzes.

2010 hat die Familie Oberstaß der Sparkasse den Kauf des Hauses Kaiserstraße 43 angeboten. „Für uns ist vor allem das Grundstück interessant“, sagt Peter Müller, Leiter der Organisationsabteilung der Stadt-Sparkasse Haan und Hauptverantwortlicher für die Neugestaltung der Hauptstelle. Dennoch war die Vorgabe in dem von der Sparkasse in Eigenregie durchgeführten Architektenwettbewerbs, dass das Gebäude aus dem 18. Jahrhundert nicht nur erhalten, sondern auch entsprechend saniert wird.

Es soll dann nicht nur das Ende des bergischen Ensembles entlang der Kaiserstraße bilden, sondern zum neuen Sparkassen-Vorplatz hin orientiert werden. „Das wird die städtebauliche Gesamtsituation verbessern“, sagt Klaus Brüggemann, Architekt und Leiter des Fachbereichs Baumanagement der SparkassenConsulting des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbandes, die den Zuschlag für das Großprojekt erhalten hat.

Wie das Gebäude, in dem die Familie Oberstaß zuletzt einen Schreibwarenladen betrieb, künftig genutzt wird, steht noch nicht fest. „Mit großer Wahrscheinlichkeit wird die Bücherstube dort einziehen“, sagt Müller. „Wir sind derzeit in Abstimmungen mit Herrn Rüger, denn wir wollen den Mietvertrag erfüllen.“ Die Bücherstube werde es weiter geben, das sei auch im Interesse der Sparkasse.

Eine Herausforderung für den Architekten war der behindertengerechte Zugang zur Sparkasse vom Neuen Markt aus. „Der Höhenunterschied von der Kaiserstraße zum Markt liegt bei drei Metern, das ist ein ganzes Geschoss“, sagt Brüggemann. „Und die Kundenhalle liegt genau dazwischen.“ Damit Menschen mit Gehbehinderungen dennoch von beiden Seiten in die Kundenhalle kommen, wird das Treppenhaus vergrößert und der vorhandene Aufzug so modernisiert und angepasst, das er von außen genutzt werden kann.

Die Kundenhalle soll ein Glasdach und eigenständige Bereiche erhalten, der SB-Bereich erweitert und intergriert werden. Das gesamte Gebäude wird energetisch saniert, erhält eine neue Heizungsanlage, eine Be- und Entlüftung und eine energieeffiziente Beleuchtung. Peter Vogel, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse: „Wir machen aus der Not eine Tugend. Wir hatten ein Pflichtprogramm vor uns und verbinden das mit einem vertretbaren Budget zur Attraktivierung der Kundenhalle und des SB-Bereichs.“ Er weiß, dass es auch kritische Stimmen geben wird. „Aber wir wollen moderner werden.“ Ob das den Erhalt des Aquariums in der Kundenhalle einschließt, konnte nicht sagen.