Kindergarten-Landschaft in Hilden Zu wenige Plätze für Kita-Kinder in Hilden

Hilden · Kindergartenbedarfsplanung zeigt Mängel auf: Es fehlt an Platz und Personal

Die Lage in der Kita-Szene Hildens ist angespannt.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Die Situation in den Kindergärten in Hilden ist angespannt. Es fehlt an Personal und Platz. Kurzfristige Lösungen scheinen kaum möglich, sodass dieses Problem den Jugendhilfeausschuss auch in den kommenden Jahren beschäftigen dürfte. Prognosen deuten an, dass vor allem die Jüngsten und ihre Eltern darunter leiden könnten. Der Blick in die Sitzungsvorlage der jüngsten Sitzung dokumentiert die schwierige Lage. Auf mehr als 30 Seiten wurden die Mängel beschrieben.

Beispielsweise der Bedarf: 671 benötigten stehen 604 vorhandene Plätze laut Prognose für das Kitajahr 2023/24 bei Kindern unter drei Jahren in der Tagespflege und den Kindergärten gegenüber. Da die älteren Jahrgänge vorrangig betreut werden sollen, könnte es nach diesen Zahlen für Kinder im ersten Lebensjahr keinen der insgesamt 67 benötigten Plätze geben. Zurzeit arbeiten in Hilden 51 Tageseltern. Um den Bedarf abzudecken, müsste ihre Zahl um 14 Personen aufgestockt werden.

Mit Blick auf die Bestandsanzeige vom Januar zeichnet sich ab, dass für Kinder ab drei Jahren in der Betreuung 30 Plätze fehlen werden. Ohne eine Überbelegung der Gruppen von rund 33 Prozent wäre diese Zahl noch größer. Fakt ist, dass sich bis zu 28 Kinder in solchen Gruppen tummeln. Das sind nach allgemeiner Einschätzung zu viele, um eine gute Betreuung zu gewährleisten.

Darüber hinaus fehlt es an geeigneten Räumlichkeiten. Zwar entsteht am Holterhöfchen eine Einrichtung für fünf statt einer Gruppe, doch die Fertigstellung des Neubaus ist erst für das Kitajahr 2024/25 geplant. Dann sollen 109 Plätze zur Verfügung stehen. Noch ein Jahr später steht der Neubau an der Beethovenstraße zur Verfügung. Ob sich die Situation in Hilden bis dahin entspannt hat, ist natürlich eine Rechnung mit mehreren Unbekannten. Siedeln sich mehr Familien mit kleinen Kindern in Hilden an? Wie entwickelt sich die Flüchtlingssituation? Auf solche Fragen kann es heute noch keine Antwort geben.

Kurzfristige Linderung könnte sich bei einem weiteren Bauprojekt ergeben. Thema im Jugendhilfeausschuss war auch das Projekt Lortzingstraße. Die Grünen brachten hierzu einen Ergänzungsantrag ein. Dieser sieht vor, dass die Räume des Bürgertreffs so schnell wie möglich mit der angrenzenden Kindertagesstätte zu einem Bereich verbunden werden. So könne die Einrichtung kostengünstig von zwei auf vier Gruppen erweitert werden, erklärt Ratsmitglied Martina Köster-Flashar. Sie fordert von der Bauverwaltung mehr Tempo und von der Personalverwaltung mehr Flexibilität, um offene Stellen zu besetzen. „Im nächsten Finanzausschuss sollen die notwendigen Mittel für diese Maßnahme über den bisherigen Rahmen hinaus bereitgestellt werden, um nach dem Beschluss dazu im nächsten Rat mit der Maßnahme beginnen zu können.“

(elk)