Stadt Hilden spart an freiwilligen Leistungen
Der Rat hat beschlossen, sämtliche Zuschüsse an Vereine und Verbände zu überprüfen.
Hilden. Das Votum war eindeutig. Fünf von sieben Fraktionen mit Ausnahme der Grünen (Nein) und der AfD (Enthaltung) waren mit Mehrheit dafür, alle freiwilligen Leistungen der Stadt vor dem Jahr 2011 auf den Prüfstand zu stellen. Vor dem Hintergrund des Defizits im Haushalt (2016: -9,9 Millionen Euro, 2017 und 2018 jeweils -4 Millionen Euro) wurden zahlreiche Zuschüsse für Vereine und Verbände entweder ganz gestrichen oder reduziert. „Das Engagement vieler entlastet die Stadt. Das sollten wir nicht kürzen“, begründete Klaus-Dieter Bartel die Ablehnung der Grünen: „Die Beiträge, um die es geht, sind nicht entscheidend.“ Die AfD enthielt sich, „weil nicht konsequent genug vorgegangen wird“, erläuterte Ralf Bommermann. Ihm fehlten zudem „Gleichmäßigkeit und Transparenz“ bei den Kürzungen. Hier haben Rat und Verwaltung den Rotstift angesetzt. Alle Betroffenen wurden zuvor befragt, wofür sie die Zuschüsse brauchen. Die Kürzung der Zuwendungen wurden mit allen Betroffenen abgestimmt.
Er erhält seit 1976 einen Zuschuss von 6000 Mark, ab 1997 3000 Mark beziehungsweise ab 2002 1540 Euro. Aktuell gibt es nur noch drei Mitgliedsvereine. Sie erhalten ab 2017 nur noch 1350 Euro, zunächst befristet für drei Jahre. Das entspricht einer Kürzung von rund 12 Prozent.
Der städtische Zuschuss von 225 Euro jährlich fällt ab 2017 weg. Der Verein kann das durch Mitgliedsbeiträge und Spenden kompensieren.
Die Stadt kürzt ihre Zuschüsse für beide Verbände von jeweils 1023 Euro auf 550 Euro (-46 Prozent).
Sie erhält statt 6486 Euro ab 2017 nur noch 5837 Euro. Das entspricht einer Kürzung um rund zehn Prozent.
Die Stadt reduziert ihren Zuschuss von 673 auf 500 Euro im Jahr: Das entspricht einer Kürzung um 26 Prozent.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Hilden erhielt seit mehr als 20 Jahren einen freiwilligen Zuschuss von 1023 Euro im Jahr Er wird um 10 Prozent auf 920,70 Euro gekürzt.
Die Stadt gewährte bislang einen Zuschuss von 6486 Euro jährlich. Er beträgt ab kommendem Jahr nur noch 5830 Euro (-10 Prozent).
Seit mehr als 20 Jahren bekommen die Wanderfreunde 205 Euro pro Jahr Zuschuss von der Stadt. Dafür markieren sie unter anderem die Wege im Stadtwald. Der Vorstand hat beschlossen, auf 50 Prozent zu verzichten — auch wenn das nur eine symbolische Geste sei.
Sie erhalten ab 2017 nur noch 12 160 Euro Zuschuss von der Stadt. Das sind fünf Prozent weniger als bislang (12 800 Euro). Der Integrationsrat, die Vertretung der Einwanderer, hatte der Kürzung zugestimmt. Für den Maßnahmenkatalog Integration stehen nur noch 20 000 Euro bereit (-11 Prozent).
Der Verein veranstaltet seit rund 30 Jahren Jugendfreizeiten für die Stadt. Der Zuschuss wird von 11 000 auf 10 000 Euro ab 2017 gekürzt. Damit wird unter anderem ein Besuch des Kinderparlaments in Nove Mesto sowie ein internationales Feriencamp in Peking finanziert.
Alle Hildener Grundschüler der zweiten und vierten Klassen werden von der Uni Wuppertal auf ihre motorischen Fähigkeiten und Übergewicht getestet. Besonders sportliche und besonders unsportliche Kinder erhalten Förderangebote. Dafür zahlt die Stadt 23 000 Euro im Jahr. Ab 2018 wird diese Summe auf 20 100 Euro reduziert.
Sie erhielt seit mehr als 20 Jahren 256 Euro im Jahr. Der Betrag wurde gestrichen, weil es die Station nicht mehr gibt.
Seit 16 Jahren erhält die Dachorganisation der Karnevalisten einen pauschalen Zuschuss für den Rosenmontagszug und alle Einzelveranstaltungen. Seit 2012 wird dieser Zuschuss von der Sport- und Kulturstiftung der Stadt überwiesen. Wegen der Mini-Zinsen muss die Stiftung ihre Aktivitäten reduzieren und kann den Zuschuss für das CCH nicht mehr übernehmen. Für 2017 springt die Stadt in die Bresche, beschloss der Stadtrat; aber nicht mit 16 600 Euro wie bisher, sondern nur mit 15 000 Euro.