Stadt will Straßenlärm dämpfen
1400 Hildener sind krank machendem Lärm ausgesetzt
Hilden „Lärmaktionsplan“ klingt gut. Bereits seit drei Jahren weiß die Stadt Hilden ganz genau, wer wo am stärksten unter gesundheitsgefährdendem Verkehrslärm leidet. Nur genützt hat es den knapp 1400 Betroffenen (nachts: Tags sind es knapp 1000) herzlich wenig. Jetzt hat die Stadtverwaltung den Entwurf für Stufe 2 des vom Gesetzgeber geforderten Lärmaktionsplanes vorgelegt. Und ist dabei anders vorgegangen. Untersucht wurden diesmal auch Gemeindestraßen. Die Fachbüros haben „Hotspots“ identifiziert. Diese „Hotspots“ liegen vor allem im Bereich Richrather-/Baustraße (L404), Klotzstraße (L404), Benrather Straße (B228), Eller Straße (L85), Gerresheimer-, Hochdahler-, Kirchhofstraße (L403) und Walder Straße (L85). „Wir haben uns auf das Wünschbare, sondern auf das tatsächlich Machbare konzentriert“, erläutert Planungsamtsleiter Peter Stuhlträger. Und das sind die Vorschläge im Einzelnen:
Tempo 30 Die Verwaltung schlägt vor, das Tempo auf der L404 (Klotz-/Richrather Straße) zwischen Gressard-Platz und Baustraße sowie auf der L403 (Kirchhofstraße) zwischen Gabelung und Am Feuerwehrhaus von 50 auf 30 km/h zu reduzieren — von 22 Uhr bis 6 Uhr. Warum nur nachts? „Weil nachts mehr Menschen betroffen sind als tagsüber und der Landesbetrieb Straßen NRW das mittragen würde“, erklärt Stuhlträger: „Tagsüber will der Landesbetrieb Tempo 30 dort nicht akzeptieren.“ Busse Die Verwaltung empfiehlt den Einsatz lärmoptimierter Busse. „Alle modernen Busse sind lärmoptimiert“, erklärt Stuhlträger. Die Rheinbahn lege Wert auf eine moderne Fahrzeugflotte — und komme dem Wunsch der Stadt damit entgegen.
Schallschutzfenster „In Bebauungsplänen schreibt die Stadt den Einbau von Schallschutz schon seit vielen Jahren vor, etwa beim Jacobushof an der Hochdahler Straße“, erläutert der Planungsamtsleiter. Ansonsten könne man privaten Eigentümern den Einbau nur empfehlen. Günstige Darlehen gebe es nur, wenn das gesamte Gebäude energetisch saniert werde. Für lärmgeplagte Anwohner von Bundesstraßen gebe es ein eigenes Förderprogramm.
Flüsterasphalt Neue Splitmastix-asphalt-Deckschichten sind in der Lage, Verkehrslärm um zwei Dezibel gegenüber normalem (offenporigen) Asphalt zu verringern. „Das funktioniert aber erst ab einer konstanten Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometern und schneller“, erklärt Stuhlträger.