Stadthalle schon richtig jeck

Die Prunksitzung lockt mit attraktivem Programm

Foto: Olaf Staschik

Hilden. Eine Fanfare kündigt das Reitercorps Jan van Werth an. Gestiefelt und gespornt, die Fahne voraus, marschiert der Trupp mit 70 Mann in die Stadthalle ein und auf die Bühne zu. Dort bringen die Uniformierten das närrische Volk mit einem Schunkellied in Stimmung. Angespannt verfolgt Ralph Tappert den Auftakt der Prunksitzung Kölsche Tön. „Bis der letzte Auftritt gelaufen ist, stehe ich unter Strom“, sagt der Literat der Narrenakademie.

Er ist für das Programm verantwortlich und darauf drängen sich die Namen von karnevalistischen Größen wie Jürgen B. Hausmann, Guido Cantz und die Bläck Fööss. „Die muss ich alle schon mindestens zwei Jahre im Voraus buchen, sonst habe ich keine Chance.“ Er ist besonders stolz darauf, für das kommende Jahr bereits Die Höhner verpflichtet zu haben.

In diesem Jahr ist Bernd Stelter dabei, dem das Hildener Prinzenpaar die Bühne überlässt, damit er pünktlich zu seinem nächsten Auftritt kommt. „Das ist die schönste Kulisse, die ich mir nur vorstellen kann“, bedankt sich der Kabarettist und zieht anschließend wortgewandt und begleitet von seiner Gitarre über das Fernsehen, die Bahn und Berlin her.

Während das Publikum sich amüsierte, ist Kellner Toto Hüsken ständig zwischen Zapfhahn und Tischen unterwegs, um gläserweise Alt zu servieren. Wie viel Kilometer er bis in die Nacht zurücklegen wird, weiß er nicht. „Keine Ahnung, aber 15 sind es bestimmt.“

Doch die Arbeit geht ihm leicht von der Hand. „Die Leute sind gut drauf und ich liebe Karneval“, sagt er und verschwindet zwischen den Tischreihen. Dort hat sich auch eine Gruppe Neandertaler im Fellkostüm samt Knochen aber ohne Keule versammelt. „Sonst sind wir im Museum, aber heute haben wir Ausgang“, berichtet Christiane Marquardt lachend. Als Trio aus Schlumpfhausen haben sich Christian Busch und seine Freunde verkleidet. „Das Kostüm vertuscht den dicken Bauch und wir sind schon im Anfangsstadium sehr blau“, sagt er mit breitem Grinsen.