Umgestaltung Warrington-Platz wird teurer Stadtrat gewährt 115 000 Euro zusätzlich

Hilden. · Für Umgestaltung des Warrington-Platzes gingen nur drei Angebote ein. Alle liegen über dem Kostenrahmen.

Hier soll umgestaltet werden: Blick von der Straße Am Kronengarten auf den Eingang zum Warrington-Platz.

Foto: RP/Christoph Schmidt

In seiner letzten Sitzung im alten Jahr hatte Baudezernentin Rita Hoff für die Stadträte noch eine schlechte Nachricht. Im Rahmen des Innenstadt-Projekts soll auch der Warrington-Platz umgestaltet werden. Das ist bereits beschlossen. Auf die Ausschreibung der Stadt sind aber nur drei Angebote eingegangen, berichtete die Baudezernentin – und alle drei liegen deutlich (rund 115 000 Euro) über dem Kostenrahmen.

Was tun? In solchen Fällen wurde früher neu ausgeschrieben. Das hält die Verwaltung aber diesmal für keine gute Idee. Alle Baufirmen haben nämlich gut zu tun und können sich ihre Aufträge aussuchen. Und auch die Baupreise selbst sind durch die gute Konjunktur explodiert. Deshalb sei es sehr unwahrscheinlich, dass die Stadt durch eine Neuausschreibung ein besseres Angebot bekommen würde, legte die Verwaltung den Stadtverordneten dar.

Die Stadt Hilden hat bereits Landes-Fördermittel abgerufen

Hinzu kommt: Die Stadt hat bereits Fördermittel beim Land abgerufen – weil sonst der Verlust der Zuschüsse droht. Das Innenstadt-Konzept besteht aus einer ganzen Reihe von Einzelprojekten. Werden einige oder mehrere davon nicht umgesetzt, könnte die Bezirksregierung von Hilden verlangen, alle bereits gewährten Fördermittel zurückzuzahlen. In diesem schlimmsten Fall wären das rund 680 000 Euro, hat die Stadtverwaltung durchgerechnet. Dieses Risiko wollte die breite Mehrheit des Hildener Stadtrates nicht eingehen und entschied sich wohl oder übel dafür, 115 000 Euro zusätzlich zur Verfügung zu stellen.

Möglicherweise beteiligt sich das Land an den Mehrkosten, stellte Baudezernentin Rita Hoff in Aussicht. Eine nachträgliche Erhöhung der Fördermittel werde in Düsseldorf zumindest nicht ausgeschlossen. Entschieden werde das im Ministerium aber erst ganz zum Schluss. Deshalb muss die Stadt zunächst das Integrierte Innenstadt-Konzept komplett vorfinanzieren.

Bei dem Teilprojekt steht
die Optik im Mittelpunkt

Worum geht es bei dem Teilprojekt konkret? Die Kreuzung Am Kronengarten / Heiligenstraße / Warrington-Platz ist einer der Eingänge zur Fußgängerzone – und soll deshalb aufgewertet werden. Das haben die Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses einstimmig (bei einer Enthaltung) bereits im Juni beschlossen. Weil sich die Verkehrsbeziehungen dort nicht ändern lassen, geht es nur um die Optik, sprich Pflaster, Geländer zur Tiefgarage und das Grün. Für geschätzt 650 000 Euro (laut aktuellem Ausschreibungsergebnis), wobei das Land Nordrhein-Westfalen möglicherweise die Hälfte übernimmt.

Viel Geld für wenig Veränderung: Einigen Politikern war im Juni die Enttäuschung über das Machbare deutlich anzumerken. „Wir hätten gerne mehr gemacht“, sagte damals die Baudezernentin Rita Hoff und stellte außerdem fest: „An der Stelle muss etwas geschehen. Wir haben nur ein sehr sehr knappes Budget.“ Der Stadtrat hat das zusätzliche Geld noch für dieses Jahr bereit gestellt. Die Verwaltung kann den Auftrag jetzt vergeben. Die Arbeiten sollen im kommenden Februar beginnen, ist geplant.