Streit um Gleis-Sicherung
Die Bahn lehnt eine Einfriedung ab.
Vor einem Jahr wurden Leitplanken entlang der S-Bahn-Trasse in Richtung Ohligs wegen Gleisarbeiten abmontiert. Die Bahn will sie nicht wieder anbringen, weil sie korrodiert sind und eine Instandsetzung unwirtschaftlich ist. Zwei Ratsfraktionen, Allianz und Bürgeraktion, sorgen sich jetzt wegen der Sicherheit von Fußgängern an der parallel zu den Gleisen verlaufenden Beckersheide.
Der Stadtentwicklungsausschuss hat die Sache vertagt. Die Verwaltung soll noch einmal mit der Bahn sprechen und ausloten, wie und zu welchen Konditionen das Bahngelände gesichert werden könne. Die Stadtverwaltung hat ausgerechnet: Ein Zaun würde rund 15 000 Euro kosten. Das ist angesichts eines Haushaltsdefizits von 8,4 Millionen Euro für alle Ratsfraktionen indiskutabel. Friedhelm Burchartz (Allianz) schlug vor, eine Brombeerhecke zu pflanzen. Diese sei in zwei bis drei Jahren eine Barriere. Die Anträge seien „gut gemeint“, sagt Norbert Schreier. Er habe sich die Sache mehrfach vor Ort angesehen: „Wir haben auch andere Stellen dieser Art in Hilden und können nicht alle einzäunen.“ Seine Fraktion lehne beide Anträge ab. Der Bürgeraktion gehe es nicht um einen Zaun, sondern um eine „Sichtführung“, die verhindere, dass Fußgänger durch Verkehr auf der Beckersheide Richtung Gleise abgedrängt werden und dort in einen „Sog“ durch die S-Bahnen geraten, erläuterte Markus Hanten.
Die Verwaltung habe sich gründlich mit den Anträgen beschäftigt, so Tiefbauamtsleiter Harald Mittmann. Vor einer Sogwirkung schütze nur eine durchgängige Barriere: „Poller bringen da nichts.“ Die frühere Leitplanke habe nur dem Fahrzeugschutz gedient und kein Überqueren der Gleise verhindert: „Deshalb bliebe nur ein Zaun — auf städtischem Gelände, weil die Bahn ihn auf ihrem Gelände nicht will.“ Ein Zaun auf der Grenze bringe aber Fußgänger oder Radfahrer auf der Beckersheide in Gefahr.