Treffen mit Schauspielerin Susanne Uhlen

Susanne Uhlen trifft in Hilden erstmals die von ihr synchronisierte Märchenprinzessin.

Hilden. Theoretisch kennen sie sich seit 32 Jahren. Damals lieh Schauspielerin Susanne Uhlen der Märchenprinzessin Jana Nagyova für die deutsche Fassung der tschechischen TV-Kinderserie „Die Märchenbraut“ ihre Stimme. Tatsächlich sind sich die beiden Frauen jetzt zum ersten Mal wirklich begegnet. Gemeinsam stehen sie in Hilden für eine Hörspielproduktion bei „Titania Medien“ im Studio.

„Sie hat sich überhaupt nicht verändert“, sagt Uhlen über die Kollegin, die sie bislang nur von den Filmausschnitten im Synchronstudio kannte. „Ich habe sie gleich erkannt“, gibt die Slowakin das Kompliment an die berühmte Kollegin zurück, die sie von Pressefotos kannte. Eingefädelt hatte den Coup Titania-Produzent Marc Gruppe, ein erklärter Fan der „Märchenbraut“: „Ich wusste, dass Jana Nagyova in Düsseldorf lebt.“

Dorthin fuhr er, ließ sich seine „Märchenbraut“-DVDs signieren — und kam mit der heute 54-Jährigen, die sich inzwischen als Lebkuchen-Fabrikantin einen Namen gemacht hat, ins Gespräch. „Wenn ich mal eine Sprechrolle habe, melde ich mich“, verblieben die beiden.

Als dann mit „Lodoiska“ eine neue Folge für die Gruselkabinett-Reihe anstand, fragte er bei ihr an. „Ich habe die Rolle gelesen und mich sofort in sie verliebt“, sagt die seit langem am Rhein lebende dreifache Mutter über ihren Part als weiblicher Vampir.

Als 27-Jährige floh der damals gefeierte TV-Star aus der Heimat und hatte seitdem nie wieder als Darstellerin gearbeitet. „Aber die Schauspielerei verlernt man nicht“, sagt Uhlen. „Ich war sehr aufgeregt und hatte viele Versprecher“, sagt Nagyova. „Das ist ganz normal“, beruhigt sie Uhlen, die auf eine jahrzehntelange Karriere vor und hinter der Kamera blickt.

Neben der Bühnenarbeit, gerade gab sie in Worms bei den „Nibelungen“ Kriemhilds Mutter Ute, „liebe ich die konzentrierte Arbeit im Studio. Das ist wie ein Sprachtraining.“ Schließlich muss der gesamte Charakter mit nichts als der Stimme erfasst und vermittelt werden.

Jenseits der Arbeit fanden die Frauen schnell ins Gespräch. Karriereverlauf, Kinder, Susanne Uhlen lebt in Köln, Jana Nagyova in Düsseldorf, „da wollen wir uns auf jeden Fall bald wiedersehen“, vereinbarten beide. Spätestens im kommenden Jahr, wenn Uhlen mit Bühnenpartner Peter Bongartz mit der Produktion „Das Glück“ dort gastieren wird.