Treppe zur Tiefgarage birgt eine Stolperfalle

Am Nové-Mesto-Platz ist eine der Treppenstufen 2,5 Zentimeter höher als die anderen.

Foto: Stephan Köhlen

Hilden. Als Jürgen Spitzner zum ersten Mal stolperte und die Treppe hinauf fiel, dachte er sich noch nichts dabei, ärgerte sich nur über sich selbst. Als es ihm zum zweiten und dann zum dritten Mal passierte — und immer an der selben Stelle — schaute er einmal genauer hin. Und erkannte, dass eine Stufe deutlich höher ist als es die anderen sind.

Die Treppe führt in der rechten Ecke des Nové-Mesto-Platzes (von der Kurt-Kappel-Straße aus gesehen) in die Tiefgarage und wird während des Tages rege genutzt. Betreiber der Garage ist die Verkehrsgesellschaft Hilden, eine Tochter der Stadtwerke, die die Flächen verpachtet hat. Die Mitarbeiter der Pachtfirma, an die sich Spitzner zunächst wendete, winkten ab: nicht zuständig. Der Kunde möge sich an andere Stellen wenden. „Ich bin aber beileibe nicht der einzige, der hier hängenbleibt“, hat der Hildener beobachtet: Immer wieder höre er auch von anderen Tiefgaragen-Nutzern: Pass auf, da ist eine Stolperfalle.

In der Tat: Ein Nachmessen ergibt, dass besagte Stufe mitten in der Treppe 19,5 Zentimeter hoch ist, während alle anderen 17 Zentimeter Höhe aufweisen. „Das ist gefährlich“, sagt der Rentner, „besonders für die, die herunter steigen.“ Er will die Stolperfalle nicht hinnehmen und versucht seit sieben Monaten, eine Veränderung zu bewirken. Daran, dass baulich etwas geschehen könnte, glaubt Spitzner noch nicht einmal, die Treppe wurde im Zuge der Sanierung der Tiefgarage mit renoviert. „Es würde vermutlich reichen, ein Warnschild anzubringen.“

Mit seinem Anliegen ging er zur Stadtverwaltung, die ihn weiterschickte zu den Stadtwerken als Muttergesellschaft des Betreibers. Der Mitarbeiter dort gab es ebenfalls weiter, an die Zuständigen bei der Verkehrsgesellschaft — passiert ist bisher nichts. „Da muss sich erst jemand die Knochen brechen“, ärgert sich Spitzner. So weit soll es nicht kommen, sagt Sabine Müller, Sprecherin der Stadtwerke. Sie gibt zu, dass zuletzt nicht genug Druck in der Angelegenheit gemacht worden ist, das werde jetzt nachgeholt. „Die Firma, die die Tiefgarage renoviert hat, muss einiges nachbessern“, erklärt Müller. Dazu gehöre auch besagte Treppenstufe.

Die ist zwar nicht auf der Liste der Gewährleistungsarbeiten, auf die man sich nach langem Hin und Her geeinigt habe, soll aber in dem Zuge ausgemittelt werden. Das bedeutet: Die Stufe unter und über der „falschen“ werden minimal erhöht, während die falsche abgeflacht wird. Wann das passiert, ist offen: „Die Firma muss jetzt einen Termin ansagen“, stellt Müller fest. „Wir werden nachfragen.“ Dann muss die Treppe, die auch Notausgang ist, für einige Zeit gesperrt werden. „Bisher haben uns keine weiteren Klagen erreicht“, so Müller. Wohl auch ein Grund, warum bisher nicht gehandelt wurde.