Umfrage: Klares „Ja“ zum Erhalt des Hallenbades
In einer WZ-Umfrage plädieren die Bürger gegen die Schließung.
Haan. Die freundliche Dame an der Kasse des Hallenbades ist sich sicher: „Alle wollen es behalten“, sagt die Mitarbeiterin des städtischen Badebetriebs. „Wir brauchen es doch, auch für die Schulen und Vereine.“ Die Einrichtung sei gut besucht, und das Preis-Leistungs-Verhältnis stimme.
Und in der Tat sind es nicht nur Frühschwimmer und Schulklassen, die am Morgen in dem 25-Meter-Becken ihre Bahnen ziehen. Den ganzen Vormittag über herrscht ein reges Kommen und Gehen. „Wenn ich nur eine Stunde schwimmen möchte, komme ich hierhin“, sagt Ingrid Sondermann. Seit Jahren besucht sie einmal in der Woche das Hallenbad. Sie schätzt die gute Lage, denn sie kann zu Fuß kommen. „Ab und zu fahre ich aber auch ins Neanderbad nach Erkrath“, gibt sie zu. Das Solebad sei es, das sie in die Nachbarstadt locken würde. „Aber das Haaner Bad ist in Ordnung. Man sollte es erhalten.“
Auch Manfred Körner und seine Frau gehören zu den regelmäßigen Schwimmern im Bad am Alten Kirchplatz. „Wir sind Stammkunden“, sagt er. Ihm wäre es am liebsten, wenn das Bad saniert würde. „Wenn die Finanzen es zulassen. Haan befindet sich ja im Nothaushalt“, fügt er hinzu. Seine Schwester komme extra aus Solingen, um in der Gartenstadt zu schwimmen. „Dort haben sie ja auch schon einige Bäder geschlossen“, sagt Körner.
Auch Thomas Zeh kommt jeden Mittwoch aus Solingen nach Haan. Im Schlepptau hat er dann meistens 15 Mädchen und Jungen einer Kindertageseinrichtung. „Wir bieten eine wöchentliche Schwimmaktion in unserer Kita an“, sagt er. „Für uns ist das Angebot hier in Haan super.“ Der Bereich für die Kinder sei abgesperrt, der Bus könne vorfahren. In Solingen seien die Bedingungen für ihn und die Kinder nicht so ideal. „Ich weiß nicht, ob wir unsere Aktion noch fortsetzen können, wenn das Haaner Bad geschlossen wird“, sagt er.
Charlotte Wolf und Maxi Zielinski besuchen das Haaner Gymnasium. Am Mittwochvormittag waren sie im Rahmen des Schulschwimmens im Bad. „Aber wir kommen auch so hierher“, sagt Charlotte Wolf. „Das Bad würde uns sehr fehlen.“
Für den unbedingten Erhalt des Schwimmangebots in Haan spricht sich Reinhard Koll aus. „Ich kann mich noch an die Einweihung 1974 erinnern. Damals waren Gäste aus Eu da, und ich habe gedolmetscht“, erzählt der ehemalige Lehrer des Gymnasiums, der mit seiner Frau zweimal in der Woche zum Schwimmen kommt. „So lange ist das doch gar nicht her. Es wäre schade, wenn eine Stadt wie Haan kein Hallenbad mehr hätte. Wir würden dann nach Solingen ausweichen.“