Vierbeinige Naturschützer helfen beider Erweiterung der Hildener Heide
Die Schafe von Landwirt Markus Hanten sollen zur Renaturierung des ehemaligen Segelflugplatzes am Kesselsweier beitragen.
Hilden. Im Mai beginnt die Mission „Hildener Heide“. Im Auftrag von Stadt und Kreis machen sich die Schafe von Landwirt Markus Hanten daran, einen Teil des ehemaligen Segelflugplatzes am Kesselsweier in eine im Kreis Mettmann selten gewordene Kulturlandschaft zu verwandeln: in Heide.
Zehn Tiere seiner Herde, die 28 Schafe (darunter zehn Lämmer) umfasst, wird Hanten zunächst für den Sonderauftrag an der Stadtgrenze zu Haan abstellen. Die Weißen Bergschafe, Coburger Füchse und Schwarzköpfe sollen dort das machen, was sie am Besten können: sanft den Bewuchs abfressen und den Boden mit ihren Hufen leicht verdichten.
Diesen Untergrund braucht das typische Heidekraut mit seinen rosafarbenen Blüten. Ohne die Schafe würde es von Pfeifengras, Brombeersträuchern und Birkentrieben überwuchert und verdrängt.
Wie wirksam die vierbeinigen Naturschützer vorgehen, ist auf dem bestehenden, fast zwölf Hektar großen Heidegelände in Hilden zu sehen. Nun sollen weitere 4,5 Hektar hinzukommen.
„Schafe fressen nur die Spitzen ab“, sagt Hanten (40) über die Arbeitsweise seiner Tiere. Etwa zwei Runden schaffen sie pro Tag über das Gelände. Dadurch halten sie den Bewuchs permanent kurz. „In der Hauptvegetation wächst es aber schneller, als die Tiere fressen können“, sagt der Hildener Landwirt. Darum wird er später wohl Verstärkung aus seiner Herde vorbeibringen.
Sorgen, dass es Probleme mit den Hunden geben könnte, deren Halter das weitläufige Gelände am Kesselsweier gerne aufsuchen, hat Hanten nicht. Zum einen wird seine Herde auf dem vom Kreis Mettmann gepachteten Gelände durch einen Zaun geschützt, andererseits sind Schafe alles andere als dumm. „Sie merken sehr schnell, bei welchem Hund sie vorsichtig sein müssen“, sagt Hanten.
Bis Oktober/November dauert der Heideeinsatz der Schafe, dann geht es zurück in den Stall. So lange können Spaziergänger den Tieren bei der Arbeit zuschauen — und dabei erleben, was vor 100 Jahren noch die vorherrschende landwirtschaftliche Nutzung im heutigen Hildener Stadtwald war.