Wald wird zur Begegnungsstätte
Das Seniorenzentrum Friedensheim gestaltet ein zum Gelände gehörendes Waldstück für Senioren um.
Bereits seit einigen Jahren plant das Seniorenzentrum Friedensheim, ein zum Gelände gehörendes Waldstück so umzugestalten, dass sich dort vor allem die Bewohner möglichst sicher bewegen und aufhalten können. Mit einem ersten, symbolischen Spatenstich hat Bürgermeister Knut vom Bovert nun ein offizielles Startsignal für das Projekt WALDemar getätigt. Aufmerksam und mit einem Lächeln im Gesicht beobachtet Ursula Dingels, wie ein kleiner Bagger sich einen ersten Weg durch das Walddickicht rodet.
Die 76-Jährige sitzt im Rollstuhl und hat sich gemeinsam mit anderen Bewohnern des Friedensheims ein schattiges Plätzchen unter einem der zahlreichen Sonnenschirme gesucht, ein Glas Wasser sorgt bei den hohen Temperaturen für zusätzliche Abkühlung.
„Ich wohne sechs Jahre hier und finde es toll, dass wir das Waldstück bald richtig nutzen können.“ Bereits seit 2012 schwebte die Idee, das etwa 2 ha große Grundstück nutz- und erlebbar zu machen, in den Köpfen der Geschäftsführung und den Verantwortlichen der Fliednerstiftung (Betreiber des Friendensheims). Gemeinsam mit dem Seniorenbeirat wurde überlegt, wie das Projekt „WALDEmar“ konkret aussehen könnte. Eins wurde dabei ganz deutlich: die alten Menschen wünschen sich in erster Linie Sicherheit. „Das bezieht sich unter anderem auf die Wegeoberfläche ohne Stolpergefahr und die Möglichkeit sich zwischendurch festzuhalten und Sitzmöglichkeiten zu haben“, erklärt Einrichtungsleiter Giorgio Seibel. Mittlerweile steht die Planung: auf 380 Metern Wegstrecke verteilen sich mindestens 12 Spezialbänke.
„Das sind Bänke, die bei uns in den Fliednerwerkstätten speziell für Senioren hergestellt werden, mit besonders hoher Sitzfläche und drei Armlehnen“, beschreibt Pfarrer Martin Bach, Vorsitzender der Fliednerstiftung. „Eine besondere Idee wäre es, einen Teil der Rückenlehnen mit Rasen zu bepflanzen, damit auch die teils stark bewegungseingeschränkten Senioren ein haptisches Naturerlebnis haben können.“ Der Wald soll eine Begegnungsstätte werden — für Bewohner und Mitarbeiter, für Anwohner und andere Waldnutzer. „Ich habe bereits Kontakt zu umliegenden Kindergärten aufgenommen, die hierher Ausflüge machen könnten, um etwa mit den Kindern Laub und Kastanien zu sammeln. Sie waren ganz begeistert von der Idee“, freut sich Giorgio Seibel. Eine alte Schreinerei am Ende des Geländes soll langfristig abgerissen werden und Platz schaffen kleine Bühne, auf der Veranstaltungen wie Konzerte stattfinden könnten. „Diese Angebote richten sich wirklich an alle Bürger, jeder ist hier willkommen“, betont der Einrichtungsleiter. Pfarrer Martin Braun kann dem nur zustimmen: „Wir wollen das fördern, was in Haan eh schon gut funktioniert, nämlich unsere Seniorenheime nach außen zu öffnen und zu integrieren.