Wilderer erlegt einen Rehbock im Gebiet Osterholz
Das gefundene Tier ist an Schussverletzung qualvoll verendet.
Hilden. Die Wilderei im Kreisgebiet geht weiter. Gestern Morgen fand der Gruitener Jäger Dr. Karl-August Niepenberg auf dem Mühlenfeld in Gruiten, rund 200 Meter hinter Gut Scheifenhaus, einen toten Rehbock, „der mit großer Sicherheit mit einer kleinkalibrigen Waffe beschossen, das heißt gewildert wurde“. An den Schussverletzungen muss er qualvoll eingegangen sein, ist der Jäger sicher. „Diesen Rehbock habe ich mit meinem Enkel von meinem Haus und vom Hochsitz aus seit sechs Wochen fast täglich in einer ruhigen Weide beobachtet — zuletzt vor etwa zehn Tagen“, schildert Niepenberg. Der Jährlingsbock sei immer außerhalb des nahegelegenen Waldes zu sehen gewesen, weil er vor und während der „Blattzeit“ (Info für Nichtjäger: Das ist die Paarungszeit der Rehe) seit Anfang Juli immer von dem starken „Platzbock“ aus dem Wald vertrieben wurde.“
Schon lange hatten die Jäger den Verdacht, dass in diesem Revierteil etwas nicht stimmt, da dort auch schon im Frühjahr im Gegensatz zu den Vorjahren selten Rehe zu sehen waren. „Vorher traten regelmäßig bis zu sechs Rehe aus dem Wald heraus.“ Übrigens: Rund 500 Meter von der Fundstelle entfernt (Bereich Grube 10) waren Anfang Juli auch zwei verendete Rehe bei Mäharbeiten gefunden worden, die die Jagdberechtigten aber leider nicht näher untersucht hatten. Sie gehen von einer hohen Dunkelziffer in Sachen Wilderei aus.