Netzwerk erweitert sich „Wir sind Haan“ jetzt auch für Jüngere

Haan · 1000 Menschen beteiligen sich derzeit, 37 Gruppen sind aktiv, um ihren Interessen und Hobbys nachzugehen. Doch das Netzwerk möchte sich gerne noch breiter aufstellen.

Sie sind ein Team: oben (v.l.) Barbara Dannhäuser, Andrea Massing, Gabriele Gummel, Monika Christmann, Volker Freund, Bürgermeisterin Bettina Warnecke, Christine Sendes und Ingo Voormann.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Im Februar 2011 fand das erste Treffen des damals von der evangelischen Kirchengemeinde gegründeten Senioren-Netzwerks „Wir sind Haan“ statt. „Damals nahmen 160 Leute teil“, erinnert sich die damalige Pfarrerin Gabriele Gummel. Die Idee war, Menschen nach dem Austritt aus dem Berufsleben zu vernetzen, so dass sie selbständig und aktiv ihren Interessen nachgehen können, gemeinsam mit anderen.

So konnten sich Gemeinschaften und Freundschaften bilden, so dass gegen die Vereinsamung im Alter angewirkt wurde. Schon damals gründeten sich erste Gruppen. „Singen war die größte Gruppe, aber es gab auch Bier brauen, Wandern, Fotografieren“, erzählt Gabriele Gummel.

Mittlerweile ist das Netzwerk enorm gewachsen. Insgesamt 1000 Menschen beteiligen sich. Es sind derzeit 37 Gruppen aktiv, die sich regelmäßig treffen, um ihren Interessen und Hobbys nachzugehen. Doch das Netzwerk möchte gerne mit der Zeit gehen. Dazu wurde zuerst einmal der Begriff „Senioren“ aus dem Namen herausgenommen. „Wir können auf das Wort Senioren verzichten“, sagt Volker Freund, Vorsitzender des Fördervereins „Wir sind Haan“, „aber wir können nicht auf Senioren als Zielgruppe verzichten.“

So wurde aus dem Senioren-Netzwerk das Netzwerk „Wir sind Haan“. „Wir sind gemeinsam älter geworden“, sagt Dipl. Gerontologin Christine Sendes, die dem Projekt zur Erweiterung des Netzwerks als Fachberaterin zur Seite steht. „Die, die wir jetzt ansprechen wollen, haben eine andere Sprache, einen anderen Duktus.“ Und vermutlich auch andere Interessen.

Gruppen sollen ergänzt
und neugegründet werden

Gemeint sind alle zwischen 60 und 69 Jahren. Dazu wurde das Projekt „Wir sind Haan erweitert sich“ ins Leben gerufen. „Wir müssen etwas tun, um uns zukunftsgerecht aufzustellen, wir müssen uns erweitern“, erklärt Projektleiter Volker Freund. Natürlich haben die bisherigen Mitglieder des Netzwerks und ihre Aktivitäten weiterhin ihre Bedeutsamkeit. „Alle spielen eine Rolle“, betont Freund. „Aber wir wollen ergänzen, neue Ideen aufnehmen und dadurch neue Handlungsansätze generieren.“ Das bedeutet, dass die bestehenden Gruppen zum einen, sofern möglich, durch weitere Personen ergänzt und erweitert werden, zum anderen aber auch durch völlig neue Interessensgruppen. „Es muss nicht nur Hobby sein“, meint Barbara Dannhäuser von der katholischen Kirchengemeinde Chrysanthus und Daria. „Es kann auch politisch sein.“

Das Ende des Berufslebens sei eine Zeit des Umbruchs, die gestaltet werden will. An dem Projekt zur Erweiterung des Netzwerks sind unter anderem die evangelische Kirchengemeinde, die katholische Kirchengemeinde St. Chrysanthus und Daria sowie der Haaner Bauverein beteiligt.

Am 30. Oktober findet eine Auftaktveranstaltung in der Aula des Haaner Gymnasiums statt. Dazu sind alle Bürgerinnen und Bürger zwischen 60 und 69 ganz herzlich eingeladen. Hier wird sich das Netzwerk „Wir sind Haan“ zunächst kurz vorstellen. Dann sollen fünf Kleingruppen gebildet werden, die in Gesprächen herausfinden, wie sie gerne ihre Freizeit nach dem Berufsleben gestalten möchten. „Ziel ist es, ein Beziehungsnetzwerk aufzubauen“, erklärt Christine Sendes. „Und das, was für einen bedeutend ist, gemeinsam mit anderen umzusetzen und außerdem die eigenen Kompetenzen einzusetzen.“ Der Abend steht somit unter dem Motto: „Was möchte ich gemeinsam mit anderen in Haan auf den Weg bringen, erleben, teilen?“ Am Ende werden die Arbeitsergebnisse besprochen.

Im Anschluss sind weitere Treffen geplant und das möglichst zügig. „Ein erstes Basistreffen ist am 5. November im CVJM geplant“, sagt Monika Christmann. Und dann alle vierzehn Tage weitere Treffen. „Dabei geht es darum, die neuen Interessengruppen zu stärken, aber auch um die Identifikation mit dem Netzwerk“, betont Christmann.

Schirmherrin des Erweiterungs-Projektes ist Bürgermeisterin Bettina Warnecke. „Dieses Netzwerk ist einzigartig, nicht nur in unserer Stadt, auch über die Grenzen des Kreises hinaus“, sagt sie. Das Netzwerk „Wir sind Haan“ freut sich auf mehr Menschen, Ideen und Initiativen.