Marode Itterbrücke könnte gesperrt werden 800 Unterschriften gegen Altstadt-Poller

Hilden · Die Stadt prüft auf Antrag der CDU, ob die Hildener Altstadt mit Pollern abgesperrt werden kann.

Jürgen Wunderlich sammelt Unterschriften gegen die Sperrung der Altstadt durch Poller.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(lua) 800 Unterschriften hat Apotheker Jürgen Wunderlich von der Schwanenapotheke in der Hildener Altstadt bereits zusammen. Er und seine Mitstreiter verfolgen mit der Unterschriftenaktion ein Ziel: Sie wollen verhindern, dass der öffentliche Autoverkehr aus dem Bereich rund um Schwanenstraße und Eisengasse verbannt wird. „Mitte Oktober sollen die Unterschriftenlisten an die Stadt geschickt werden, verbunden mit einem Bürgerantrag nach Paragraf 25 der Gemeindeordnung“, sagt Wunderlich. So soll eine politische Debatte im entsprechenden Fachausschuss der Stadt angestoßen werden.

Was steckt genau dahinter? Im März hatte die Stadt von der CDU und unterstützenden Fraktionen den Auftrag erhalten, zu prüfen, ob sich mit der Absperrung der Schwanenstraße durch Poller der Neubau der maroden Itterbrücke ein paar Meter weiter verhindern ließe. Sechs Millionen Euro sind für den Neubau der Brücke veranschlagt, die Politik hatte diese Ausgabe auch bereits abgenickt. Diese sechs Millionen Euro könnten aber - in einer Zeit der angespannten Haushaltslage - durch eine Sperrung möglicherweise eingespart werden - und das Bauwerk in seiner aktuellen Substanz erhalten bleiben. Die Christdemokraten streben mit ihrem Vorschlag eine Entlastung der Brücke an, „um ihre aktuelle Substanz zu erhalten. Gleichzeitig wird der historische Ortskern entlastet, da nur Anliegern die Durchfahrt ermöglicht wird“, heißt es im Prüfauftrag.

Für Jürgen Wunderlich und seine Mitstreiter wäre die Sperrung jedoch ein Unding: Der inklusive Zugang zu den am Schwanenplatz befindlichen Arzt- und Physiotherapiepraxen wäre so nicht mehr gewährleistet. Aber gerade mobil eingeschränkte Personen und Lungenkranke würden die Praxen aufsuchen. „Die Patienten können nicht 100 Meter zu Fuß gehen“, hatte Wunderlich im Juli zum Start der Unterschriftensammlung ausgeführt. Und weiter: „Durch eine Sperrung könnten behinderte Personen sowie körperlich eingeschränkte Menschen nicht mehr zu den gesundheitlichen Einrichtungen gelangen.“

Die Forderung lautet daher: „Statt einer Sperrung mittels Poller soll lediglich eine Sperrung für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen umgesetzt werden.“ Ob dies den Neubau der Brücke komplett verhindern kann, weiß Wunderlich zwar nicht. Man könne dadurch aber Zeit gewinnen, so seine Argumentation. Aktuell könne sich Hilden einen Neubau ohnehin nicht leisten.

Noch werden Unterschriften gesammelt. Die Listen liegen in den Praxen am Schwanenplatz sowie in der Schwanenapotheke aus.