Verkehr in Hilden Bahnreisende müssen sich auf weitere Zugausfälle einstellen

Hilden/Remscheid · Den schlechten Zustand der Bahnhöfe in der Region dürfen Reisende aufgrund von Zugverspätungen länger genießen als ihnen lieb ist. Zwischen Düsseldorf und Solingen bahnen sich weitere Probleme an. Und die haben es in sich.

Auf der Strecke, die von Düsseldorf über Hilden nach Solingen führt, müssen sich Bahnreisende auf weitere Einschränkungen einstellen.

Foto: Peter Meuter

Wer auf die Bahn angewiesen ist, braucht gute Nerven. Wer am Bahnhof Hilden in den Zug einsteigen möchte, ist der Witterung ausgesetzt, weil sich dort der Bau eines Bahnsteigdaches um Jahre verzögert. Vom 11. Oktober bis voraussichtlich zum 8. November wird man hier allerdings ebenso wenig auf die S-Bahn 1 warten können, wie an sieben weiteren Bahnhöfen entlang der Strecke.

Für diesen Zeitraum kündigt das Online-Portal „Zuginfo NRW“ nämlich gleich drei Ausfälle in der Region an. Neben der S 1 betreffen diese die S 6 und die S 68. Die S 1 wird während dieser Zeit nur zwischen den Hauptbahnhöfen Dortmund und Düsseldorf verkehren. Für den Streckenabschnitt, der über Hilden nach Solingen führt, werde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet, kündigt das Portal an. Grund für den Ausfall der Züge seien Maßnahmen für den Lärmschutz und Arbeiten an den Bahnsteigen, die jedoch nicht näher beschrieben werden. Der Schienenersatzverkehr für die S 1 wird für insgesamt acht Bahnhöfe eingerichtet, darunter für die beiden in Hilden.

Aber auch schon vorher müssen Reisende auf dieser Strecke umsteigen. Für den Zeitraum 6./7. Oktober fällt die S 1 wegen Wartungsarbeiten aus. Betroffen ist der selbe Abschnitt und zwar von Sonntag, 20.40 Uhr, bis Montag, 5 Uhr.

Erhebliche Totalsperrungen
wegen Baumaßnahmen

Pendler zwischen Solingen und der Landeshauptstadt sind bereits seit geraumer Zeit leidgeprüft. So fällt schon seit Monaten der Regionalexpress 47 aus. Eigentlich sollen die Züge ab dem kommenden Jahr wieder fahren, doch nun wachsen die Zweifel. Ausgelöst wurden diese durch eine Anfrage des Remscheider Landtagsabgeordneten Sven Wolf (SPD) an die Regiobahn in Mettmann.

Das Verkehrsunternehmen liefert mit seiner Antwort keine erfreulichen Nachrichten: „Wir können Ihnen aktuell noch keine verlässliche Prognose zur Linie RE 47 für das kommende Jahr geben“, heißt es in einem Schreiben, das Sven Wolf als Antwort erhielt. Und weiter: „Wir bedauern sehr, dass wir Ihnen und den Fahrgästen bisher keine positiveren Nachrichten überbringen können.“

Schon im April hatte die Regiobahn ihren Kunden, die auf eine schnelle Verbindung aus dem Bergischen Land nach Düsseldorf angewiesen sind, enttäuschen müssen. Nach dem Ende einer längeren Bauphase teilte das Unternehmen mit, dass der Betrieb auf der Linie „durchgehend bis Ende 2024 ausfallen“ wird. Grund dafür sei der schlechte Zustand der gebraucht erworbenen Züge des Typs Integral, die die Regiobahn für den Start der neuen Verbindung ankaufte. Diese Züge erwiesen sich als extrem schadensanfällig.

In dem aktuellen Schreiben an Sven Wolf wird die Dimension des Problems deutlicher. „Die Probleme bei der Instandhaltung der Integralflotte haben sich trotz der verschiedenen von uns ergriffenen Maßnahmen in den Monaten Mai bis Juli weiter verschärft“, heißt es darin. Es sei in der Zwischenzeit auch auf anderen Strecken, auf denen der Integral im Einsatz ist, zu Schäden gekommen. Der RE 47 war als Düssel-Wupper-Express erst im Dezember vergangenen Jahres eingerichtet worden.

Die Chancen, dass er im kommenden Jahr überhaupt irgendwann wieder rollen wird, erscheinen aktuell nicht allzu groß. Wie Sven Wolf mit einer weiteren Anfrage erfahren hat, wird es auf der Strecke zwischen Remscheid und Düsseldorf im kommenden Jahr zu „erheblichen Totalsperrungen wegen Baumaßnahmen“ kommen. Von Mai bis Mitte November soll die Strecke im Abschnitt zwischen Solingen und Düsseldorf gesperrt werden.

So bleibt wohl nur die Hoffnung, dass sich die Dinge ab 2026 verbessern könnten. Dann, so das Ziel des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr, soll die Strecke von batteriebetriebenen Zügen und nicht mehr von Diesel-Fahrzeugen befahren werden. Laut Auskunft von Sven Wolf habe das Verkehrsunternehmen ein Vergabeverfahren gestartet und wolle noch im Oktober über den Kauf neuer Züge entscheiden.

Und wer auf diese am Bahnhof Hilden wartet, der hofft ebenfalls auf das Jahr 2026. Gegen Ende kommenden Jahres könne für die Strecke eine Sperrpause eingerichtet werden, sodass die Arbeiten auf dem Bahnsteig fortgesetzt werden können, hatte die DB-Pressestelle in Düsseldorf angekündigt.