Aalschokker: Ankunft verzögert sich
Als Termin ist nun Ende Februar angepeilt. Gründe für die Verspätung sind Lieferprobleme und das Hochwasser.
Monheim. Schiff in Sicht! Zwar steht noch kein konkreter Termin, aber für die Ankunft des Aalschokkers Fiat Voluntas wurde schon einmal grob die achte Kalenderwoche (19. bis 25. Februar) angepeilt. Der ursprünglich anvisierte Termin Ende Januar war nicht zu halten. Es habe Verzögerungen bei der Lieferung des Holzes für die Aufbauten gebeben, berichtet der Architekt Arthur Fischer, der die Restaurierung des Schiffes in Oranienburg koordiniert. „Das Robinienholz für die Aufbauten — es ist sehr wetterbeständig — ist leider erst Anfang Januar geliefert worden.“
Inzwischen abgeschlossen seien die Beschichtungs- und die Stahlarbeiten. Die Fiat Voluntas sei nun in einem hellgrauen Ton gestrichen, der Süllrand rot abgesetzt. Den Schiffsrumpf umläuft zudem oberhalb des schwarz gestrichenen Kiels ein breiter roter Streifen.
Der Aalschokker hat jetzt dieselbe Optik wie im Jahre 1974, als der Landschaftsverband Rheinland in der Reihe „Altes Handwerk im Rheinland: Rheinfischerei“ den Film über den Neusser Fischer Simon Wirtz drehte. Der Film zeigt nicht nur den Arbeitsrhythmus des Fischers — wie er sich in die Fangposition manövriert und die Fangeinrichtung einsetzt —, sondern auch die Handhabung verschiedener Netztypen. „Der Film ist natürlich der schönste Zeitzeuge“, sagt Fischer.
Mit Stolz erfüllt ihn, dass ihm in einigen Details eine originalgetreue Rekonstruktion gelungen sei. Die mit Nieten befestigte Scheuerleiste hatte abgenommen werden müssen, weil der darunterliegende Rumpf rostete. Und während sich die Denkmalbehörde auf ein Verfahren eingelassen hätte, die Nietköpfe optisch zu imitieren, konnte Fischer in Berlin einen Kunstschmied auftreiben, der die alte Nietentechnik beherrscht und eine ebenso alte Apparatur besitzt. „Jetzt haben wir Nieten wie beim Original“, freut sich Fischer.
Auch am künftigen Standort in Baumberg haben sich durch das Hochwasser die Vorbereitungen verzögert. „Das Betonfundament ist fertig gegossen. Aber die Stahlkonstruktion, auf der das Schiff ruht, konnte noch nicht aufgebaut werden“, sagt Markus Kuller vom Tourismusmanagement. Und weil für die Platzierung des Schiffes schweres Gerät eingesetzt werden müsse, werde die Stadt auch die Parkplatzgestaltung erst im Anschluss angehen. Vor Ort müsse dann noch eine exakt an den Schiffsrumpf angepasste Vorrichtung gefertigt werden, mit der der Aalschokker an das Stahlgerüst angeschlossen wird, sagt Fischer. Damit es bei einem Hochwasser aufschwimmen kann.
Am vergangenen Wochenende hat der Spediteur, der den Aalschokker von Oranienburg nach Baumberg transportieren soll, sich vor Ort umgesehen und vor allem das Nadelöhr Klappertorstraße vermessen. „Da müssen wohl einige Schilder abmontiert werden, damit der Tieflader da durchpasst“, sagt Markus Kuller vom Tourismusmanagement. Die Eröffnung des Museumsschiffs sei für die zweite Mai-Hälfte geplant.
„Das originale Arbeitsschiff vermittelt einen authentischen Eindruck über das Arbeiten an Bord“, sagt Claudia Moll vom Büro Expo 2508, das die Ausstellung in dem Museumsschiff konzipiert. An Deck befänden sich die Fangvorrichtung mit den Fangbäumen, die Seilwinden und die Hälterkammer. Im Inneren des Deckhauses werde der authentische Arbeitsort der Fischerfamilie Wirtz mit ausgewählten Einrichtungs- und Arbeitsgegenständen wiederhergestellt. Auch die Schlafkoje werde rekonstruiert. Zudem werden sich einige „Privatgegenstände“ als Rekonstruktionen an Bord befinden.