Aalschokker-Projekt: Parkchaos befürchtet
Die Bauarbeiten für die Museumsschiff-Anlage haben begonnen. Der Rhein-Parkplatz Klappertorstraße ist nun gesperrt. Anwohner und Gastronomen erwarten Probleme.
Monheim. Thorsten Jung freut sich auf das Museumsschiff direkt gegenüber von seinem Arbeitsplatz. „Die Entwürfe, die bisher zu sehen waren, sind wunderbar“, sagt der Chefkoch der Rheinterrassen Baumberg an der Klappertorstraße. Für die Zeit bis zur Eröffnung sieht Jung jedoch ein „Park-Chaos“ auf die Nachbarschaft zukommen. Denn seit gestern ist der Rhein-Parkplatz, wo der 80 Jahre alte Aalschokker „Fiat Voluntas“ aufgeständert werden soll, gesperrt. Mindestens bis „voraussichtlich Ende des Jahres“, so die Ankündigung der Stadt Monheim, fallen damit rund 50 Stellplätze weg.
„An Schönwetter-Sonntagen haben wir hier mehr als 1000 Gäste“, sagt Jung: „Von denen kommen viele mit dem Auto. Wo die dann parken sollen, ist mir ein Rätsel.“ Betriebsleiter Christoph Burzik befürchtet, dass dann regelmäßig nichts mehr vor- noch zurückgeht vor seinem Hotel-Restaurant: „Viele Ausflügler kommen aus Solingen oder Düsseldorf. Die wissen nichts von der Baustelle. Wo sollen sie wenden, wenn sie vor dem gesperrten Parkplatz stehen?“ Die kaum zehn Meter lange Parkverbotszone, die die Stadt gegenüber den Rheinterrassen ausgeschildert hat, hält Burzik als Wendebereich für zu knapp bemessen. „Damit die Autos aus der Sackgasse auch wieder herauskommen, müsste man die halbe Klappertorstraße fürs Parken sperren“, sagt der 30-Jährige.
Andreas Apsel, Bereichsleiter Bauwesen im Monheimer Rathaus, mahnt zu Gelassenheit: „Wir werden an der Einmündung Griesstraße ausschildern, dass der Parkplatz gesperrt ist. Außerdem gibt es am Ortseingang in Richtung Kämpe den Wanderparkplatz. Auch dort kann geparkt werden.“ Natürlich werde es Unentwegte geben, die bis zum Rheinufer fahren. „Aber diesen Ausflugsverkehr gibt es doch jetzt schon. Und es funktioniert.“
Nach Fertigstellung der Bauarbeiten sollen 56 Autos am Museumsschiff parken können, etwa genau so viele wie bisher, versichert Apsel. „Mit dem Vorteil, dass es dann dank markierter Stellplätze geordneter zugehen wird.“ Auch bislang war der Platz nicht komplett als Parkfläche nutzbar, auf einer Grüninsel wuchsen — inzwischen gefällte — Bäume. Spätestens im ersten Halbjahr 2018 soll laut Apsel alles fertig sein. Ausnahme: Die ebenfalls geplante Freitreppe zum Rhein hin dürfte aufgrund des Genehmigungsverfahrens bei der Bezirksregierung mindestens bis 2019 auf sich warten lassen.
Der Aalschokker, ein Schwesternschiff des Frachtseglers, der unterhalb der Marienkapelle vor Anker liegt, wird derzeit in Oranienburg bei Berlin restauriert. Die Stadt Monheim hat ihn für 2000 Euro in Neuss erworben. Insgesamt lässt sich die Stadt den Umbau zu einem Museumsschiff und die Neugestaltung des Parkplatzes (inkl. Freitreppe) etwa 3,7 Millionen Euro kosten.
Die alte Aalräucherei am Rhein-Parkplatz, bis vor zehn Jahren in Betrieb, ist inzwischen abgerissen. Hier entstehen laut Plan im Laufe des Jahres Einfamilienhäuser — insgesamt elf Wohneinheiten — und eine Tiefgarage. Eine zusätzliche Hypothek für die Verkehrssituation Klappertorstraße? Nach Überzeugung von Andreas Apsel nicht: „Die Erschließung für diese Baustelle führt über die Griesstraße, also von der anderen Seite her.“