Annington kauft 100 Wohnungen

Die Wohnungsgesellschaft hat kein gutes Image. Das soll sich in Monheim ändern, wo die Firma 120 Wohnungen hat.

Foto: dpa

Monheim. Der Deutschen Annington eilt kein guter Ruf voraus. In der überregionalen Berichterstattung ist von Schimmelbefall, nicht funktionierenenden Aufzügen und Sanierungsstau die Rede. Grund genug für Bürgermeister Daniel Zimmermann, den neuen Eigentümer von 100 Monheimer Wohnungen in 16 Häusern aufmerksam zu betrachten.

Die neuen Wohnungen befinden sich mehrheitlich an der Straße Auf dem Kamp. Diese hat die Immobiliengruppe Annington von der WAG Management GmbH erworben. Insgesamt gehören der Annington nun 120 Wohnungen in Monheim.

„Nach dem Börsengang im vergangenen Jahr haben wir ein großes Investitionsprogramm aufgelegt“, sagt Annington-Sprecherin Jana Kaminski, die um den Ruf ihres Arbeitgebers weiß. Der Börsengang ermögliche ein größeres Investitionsprogramm. Insgesamt wolle das Unternehmen damit den Kunden wieder stärker in den Fokus nehmen.

Bundesweit steckt das Unternehmen nach eigenen Angaben rund 800 Millionen Euro in die energetische Sanierung sowie in den barrierearmen Umbau der Wohnungen. Das Geld dafür kommt zu großen Teilen aus dem KfW-Förderprogramm „Altersgerecht Umbauen“, das auch die Standards vorgibt. Die Wohnungen in Monheim sollen ab 2015 barrierearm umgebaut werden.

Eine energetische Sanierung sei dort bereits durch den Vorbesitzer erfolgt. „Derzeit ermitteln wir den Bedarf“, so Kaminski. In der Regel würden die Sanierungen bei Mieterwechseln vorgenommen. In bewohnten Räumen würde nur auf Wunsch der Mieter umgebaut, so die Sprecherin. Prinzipiell bleibe der Mietpreis stabil. In Einzelfällen, etwa wenn ein Umbau von den Mietern gewünscht wird, müsse verhandelt werden. Instandhaltungen, so erläutert Kaminski, gehen auf unser Konto. 15 Euro pro Quadratmeter seien dafür vorgesehen.

Im Düsseldorfer Süden hat die Annington ein solches Programm bereits begonnen. 32 Wohnungen, die 2013 erworben wurden, sind altengerecht saniert worden: Die Investitionen beliefen sich auf 475 000 Euro, davon 309 000 Euro Zuschüsse aus dem KfW-Programm. Wie in Düsseldorf-Benrath will das Unternehmen auf mehr Service setzen. „Es wird wieder mehr Objektbetreuer vor Ort geben“, versichert Kaminski.

Die eigens geschaffene Handwerkerorganisation mit rund 1800 Handwerkern soll schnell auf Mängel reagieren. Negative Rückmeldung gab es aus Benrath bisher nicht.

Sollte das Unternehmen seine Zusagen nicht einhalten, kündigt Monheims Bürgermeister deutliche Reaktionen an. „Wir werden den Zustand der Wohnungen und Häuser im Auge behalten“, sagt er, „und auf die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben etwa bei Statik oder Wärmedämmung drängen.“