Wakeboard-Unfall: Kritik an Anlagen-Betreiber hält an
Leser kritisieren das Sicherheitskonzept. Dafür ist die Familie Sühs zuständig, die versichert: Es wird ständig erneuert.
Langenfeld. Der Unfall auf der Wasserski-Anlage in Langenfeld, bei dem eine Frau mehrere Minuten lang reglos in einem Rampen-Bassin lag, ruft bei Lesern heftige Reaktionen hervor. Diethard Blombach verweist auf einen Vorfall im September 2010 — seinen Enkel betreffend. „Obwohl der Junge stark blutend am Ufer lag, ging der Betrieb ungestört weiter. Die Mitarbeiter kümmerten sich überhaupt nicht.“ 30 Minuten habe es gedauert, bevor ein Mitarbeiter erschienen sei, um den Jungen zum Haupthaus zu befördern, klagte Blombach seinerzeit. Sühs widersprach.
Auch Peter Ramler sieht den Wasserspaß kritisch. „Viele der vorwiegend jugendlichen Wasserskifahrer wissen gar nicht, welche Gefahren die Nutzung dieser Obstacles (aus dem Wasser ragende Sprunganlagen) mit sich bringen. Meine Söhne (22 und 24) sind sportlich und erfahrene Wakeboarder. Mein erster Sohn erlitt vor einigen Jahren bei der Überfahrt eines neu gestalteten Hindernisses einen Beckenkammriss, mein zweiter Sohn brach sich kurze Zeit später das Waden- und Schienbein (Splitterbruch), was mehrere operative Eingriffe erforderlich machte. Auch meine beiden Söhne trieben halb bewusstlos vor Schmerzen längere Zeit im Wasser, bis ein Mitarbeiter der Anlage überhaupt merkte, dass ein Unfall passiert war, anschließend noch länger, bis ein Boot des Betreibers am Unfallort war. Vielleicht sollte man die Betriebssicherheit einmal neu überdenken und ändern.“
Die Verantwortung für die Sicherheit liegt bei Johannes Sühs und seine beiden Söhnen. „Wir haben rund 100 Mitarbeiter. Zeitgleich sind immer 15 bis 20 auf der Anlage“, erläutert Sühs senior. Alle seien in Erster Hilfe ausgebildet und besuchten regelmäßig DLRG-Kurse. „Unser Sicherheitskonzept wird ständig weiterentwickelt“, sagt Sühs.
Sühs versicherte noch mal, seine Leute hätten sich am Donnerstag sofort gekümmert. Zudem nahm er seine Aussage von Freitag zurück, die verletzte Wakeboarderin, die zum Mitarbeiterstab der Anlage gehört, sei bewusstlos gewesen. Diese schrieb unterdessen in einer Mail: „Wakeboarden ist nicht ungefährlich, das muss jeder wissen, der diesen Sport ausübt. Und die Betreiber der Anlage legen großen Wert drauf, das sich jeder darüber im Klaren ist.“ og