Ausstellung: Schritt für Schritt durch die Stadtgeschichte

Ein Teil der neuen Dauerausstellung ist fertig und kann ab dem 14. Februar besichtigt werden. Hier kommt ein erster Rundgang.

Langenfeld. Nach den Karnevalstagen ist es so weit: Ein Teil der neuen Dauerausstellung zur Geschichte Langenfelds im Kulturellen Forum wird der Öffentlichkeit präsentiert. Einen Vorgeschmack haben jetzt zunächst die Mitglieder des Kulturausschusses bekommen. Sie sahen sich im gerade fertiggestellten Bereich um.

Seit dem Sommer vergangenen Jahres arbeiten Handwerker, Museumsdesigner und das sechsköpfige Team des Forums daran, viele neue Ideen zu verwirklichen. „Es wurde ein ganz neues Beleuchtungskonzept entwickelt, jeder Raum erhält einen Info-Terminal“, erläuterte Leiterin Hella-Sabrina Lange.

Rechtzeitig zum Jahresende wurden jene Abteilungen fertig, die sich mit der Kinogeschichte, dem NS-Regmine, dem Zweiten Weltkrieg sowie der Entwicklung Langenfelds in dieser Zeit bis in die Gegenwart beschäftigen. Vitrinen gewähren einen Blick auf einen „Luftschutzverbandskasten“, ein Eisernes Kreuz oder eine Todesnachricht von der Kriegsfront. Große Wandpaneelen enthalten Bilder vom Bau der „Reichsautobahn“ und deren „festlicher Einweihung 1936“. Vor allem der jungen Generation dienen die Erläuterungen von Begriffen wie Euthanasie oder Zwangsarbeiter. In der Hörstation des Raumes berichtet Zeitzeugin Erika Keisinger Monjau von der Erschießung von 71 Menschen im April 1945 in der Wenzelnbergschlucht. Insgesamt können zehn verschiedene Zeitzeugenberichte aus den Jahren 1933 bis 1945 an den Telefonen abgerufen werden.

Die letzten Kriegsmonate 1945 und die Stadtentwicklung danach werden dargestellt. Ein Monitor mit einem sogenannten „Stadtmorphing“ zeigt beispielhaft den Wandel des Marktplatzes, des Berliner Platzes und von Richrath im Laufe der Zeit. Hierzu wurde der umfangreiche historische Fotobestand des Stadtarchivs aufwendig in eine Animation eingebettet, die drei virtuelle Stadtrundgänge zeigt. Und schließlich erinnern Filmplakate und kurze, laufende Szenen an die Kinogeschichte der 1920er-Jahre mit Marlene Dietrich und Emil Jannings in „Der blaue Engel“.

Das Projekt wird in diesem Jahr mit einem Investitionsaufwand von 175 000 Euro abgeschlossen, während 2012 für den ersten Teil 120 000 Euro aufgebracht wurden. Doch auch im Kulturbereich wird der Sparzwang deutlich: 316 000 Euro werden eingespart, der Zuschuss an die städtische Kultur verringert sich auf 2,4 Millionen Euro, eine Einsparquote von 11,4 Prozent. Ungeachtet dessen wird investiert, von den erwähnten 175 000 Euro für das Kulturelle Forum über 83 000 Euro für ein Selbstbuchungssystem in der Stadtbibliothek bis zu 30 000 Euro für neue EDV-Ausstattung der VHS.