B 229: Stadt hält an Umgehung fest
Das Land erhofft sich vom zusätzlichen Fahrstreifen zur Autobahn weniger Staus. Für die Verwaltung ist das nur ein Provisorium.
Langenfeld. Die Staus aus Richtung Solingen vor der Autobahn Anschlusstelle an der Hardt — sie sorgen in Wiescheid für eine erhebliche Verkehrsbelastung.
Eine Besserung verspricht sich der Landesbetrieb Straßen NRW durch den Bau eines weiteren Fahrstreifens zwischen dem Feldhauser Weg und der Auffahrt Richtung Köln.
Die Verwaltung wurde Ende Januar beauftragt, eine Stellungnahme zu verfassen — und will dem Bau- und Verkehrsausschuss in seiner Sitzung am 1. März eine der drei Planungsvarianten vorschlagen.
„Wir fordern aber weiterhin den Bau der neuen B 229 vom Autobahndreieck Langenfeld bis Landwehr und die Fortführung als L 405 bis zur Viehbachtalsstraße“, sagt Wolfgang Honskamp, Referatsleiter Umwelt, Verkehr und Tiefbau. „Das ist die einzige Lösung, die Wohnbevölkerung zu entlasten.“
Das Problem: Die rot-grüne Landesregierung lehnte diese Umgehung bereits ab, eine Planfeststellung würde sich über zehn Jahre hinziehen. „Deshalb müssen wir was tun. Der Verkehr muss rollen“, sagt Honskamp. Die Verwaltung werde dem Ausschuss Variante zwei empfehlen.
Diese sieht neben der zusätzlichen Fahrspur, unter anderem zwei weitere Linksabbiegespuren Am Brüngersbroich und im Kapeller Weg vor. Laut Verwaltung würden diese den Geradeausverkehr verflüssigen. Die Fahrspurbreiten von 3,50 Meter sollten wegen des hohen Lastwagenverkehrs beibehalten werden.
„Der Entwurf ist allerdings stark von der Lichtsignaltechnik abhängig“, sagt Honskamp. Diese müsse noch entwickelt werden und dem zufließenden Verkehr aus Richtung Solingen die Zeit einräumen, die zusätzliche Straßenfläche optimal zu nutzen.
Die Verwaltung bleibt skeptisch. Es heißt, durch die Erhöhung der Kapazität würde Zeit gewonnen, den nicht hinnehmbaren Rückstau auf der Autobahn an der Anschlussstelle zu minimieren. Von einer großen Lösung möchte Honskamp daher nicht sprechen — auch weil der Plan des Landesbetriebs aus Sicht der Verwaltung weiterhin Schwachstellen aufweist.
Einer dieser Schwachpunkte ist laut Verwaltung die Führung des Radverkehrs. Die Verlegung des in beide Richtungen auf die südliche Seite der B 229 sollte aus Richtung Solingen nicht nur bis zum Anemonenweg oder bis zur Schneiderstraße reichen, sondern die Strecke zur Unterführung Hardt mit einschließen.
Zudem gibt Honskamp zu bedenken, dass die geplante zusätzliche Fahrspur erst westlich des Feldhauser Weges beginnt. Er befürchtet, dass dies nicht ausreichend wird, die hohe Verkehrsmenge aus Richtung Solingen abzuwickeln und die tägliche Staubildung lediglich reduziert wird.
„Das kann eigentlich nur ein Provisorium sein“, sagt Honskamp, der trotzdem hofft, für den Beschlussvorschlag eine Mehrheit zu erhalten. „Es bleibt aber dabei, dass nur die Planung und Umsetzung der neuen B 229 die Wohnbevölkerung richtig entlastet. Solingen hat schließlich keinen Autobahnanschluss auf seinem Stadtgebiet.“