Bärbel Vogel: „Zumba ist eine Lebensform“

Seit drei Jahren sind die Fitness-Kurse von Bärbel Vogel ausgebucht. Die Teilnehmer sind zwischen 16 und 81 Jahre alt.

Monheim. Bärbel steht der Schweiß auf der Stirn. Sie wackelt mit dem Po, dreht sich, reißt die Arme in die Luft und springt gemeinsam mit 40 anderen Frauen durch die kleine Sporthalle der SG Monheim. Was nach wildem, brasilianischem Karneval aussieht, ist tatsächlich harter Ausdauersport. Bärbel Vogel hat den Zumba nach Monheim gebracht.

Seit drei Jahren bietet die 48-Jährige bei der SGM das Fitnessprogramm nach lateinamerikanischer Musik an. Ihre Kurse waren von Anfang an ausgebucht. „Man muss nicht tanzen können. Die Hauptsache ist, dass man Spaß hat, sich zur Musik zu bewegen“, sagt die Trainerin im quietschbunten Sportoutfit.

Zumba ist ein Herz-KreislaufTraining, das vor allem Herz und Rückenmuskeln stärkt. Dazu dröhnt aus der Musikanlage ein mitreißender Mix aus Samba, Merengue und Hip Hop. Während Bärbel die Schritte vor der Spiegelwand zeigt, schaukeln ihre geflochtenen Zöpfe unter dem pinken Stirnband.

Mitmachen kann jeder. Einzige Voraussetzung ist Spaß an der Bewegung zur Musik. Die jüngste Zumba-Tänzerin ist 16 Jahre alt, die Älteste kommt noch mit 81 Jahren zum Training — und alle johlen, kreischen und klatschen. Martina Pinkornelly und ihre Freundinnen haben noch keinen Kurs verpasst. „Wir sind von Anfang an dabei gewesen. Zumba ist ein toller Sport, da freut man sich die ganze Woche drauf“, sagt die 49-Jährige.

Auch Vera Gottschalk hat sichtlichen Spaß. „Es ist zwar sehr anstrengend, aber danach fühlt man sich richtig gut“, sagt die 27-Jährige und dreht sich schnipsend zur Musik.

Doch obwohl das Angebot jede Altersgruppe und Konditionsform anspricht, hat sich bislang noch kein einziger Mann angemeldet. „Das ist nicht ihr Ding. Männer müssen sich immer messen, die brauchen Breitensport“, vermutet die Trainerin. Für den letzten Kurs vor den Sommerferien hat sie sich deshalb etwas ganz Besonderes überlegt: Jede Teilnehmerin darf einen Mann mitbringen.

Nach einer Stunde ist der Tanzspaß vorbei. Und im Raum steht nur noch die eine Frage: Wie kann Bärbel Vogel auch nach zwei Zumba-Kursen noch so fit durch die Halle springen? Die Trainerin erklärt: „Zumba ist eine Lebensform, das musst du fühlen, Spaß an der Musik haben - und du musst unterhalten können.“ Dass sie das kann, beweist sie viermal wöchentlich.