Baumberg: Standortdiskussion - Ein Schulzentrum für ganz Baumberg?

Während CDU und FDP die Gemeinschaftsgrundschulen zusammenlegen wollen, haben die Grünen eine ganz neue Idee.

<span style="font-weight: bold;">Baumberg. In der Luft lag sie schon lange. Nun ist sie voll entbrannt: die Baumberger Grundschuldiskussion. Es führt wohl kein Weg daran vorbei, aufgrund sinkender Kinderzahlen zu handeln. CDU und FDP gehen nun als erste Parteien an die Öffentlichkeit. Sie eint die Forderung danach, dass die beiden städtischen Gemeinschaftsgrundschulen, Geschwister-Scholl und Humboldt, zusammengelegt werden. Die katholische Kniprodeschule mit den meisten Anmeldezahlen soll erhalten bleiben. Doch während die CDU deren Umzug an die Humboldtstraße favorisiert und die vereinten Gemeinschaftsgrundschulen an der Geschwister-Scholl-Straße haben will, sieht die FDP erst noch Klärungsbedarf in Sachen katholischer Bildungseinrichtung. Die Liberalen sehen den Standort Monheimer Straße keineswegs als marode an, wollen eine Prüfung durch die Stadt.

Doch die Pläne für die Verlegung der katholischen Grundschule an die Humboldtstraße stoßen aus verschiedenen Gründen auf erheblichen Widerstand. Da ist einmal die Tatsache, dass die Humboldtschule, an der als einziger in Baumberg integrativer Unterricht stattfindet, entsprechend umgebaut wurde. Sie ist beispielsweise barrierefrei. Bei einem Zwangsumzug müsste alles neu eingerichtet werden.

Außerdem liegt die Humboldtstraße zentraler. "Wenn schon die städtischen Gemeinschaftsgrundschulen, immerhin offen für alle, zusammengelegt werden sollen, wäre der Randstandort Geschwister-Scholl-Straße eine zusätzliche Strafe", wird aus diesen Schulen Kritik laut.

Monheim: In dem Stadtteil sind bereits vorJahren angesichts abnehmender Schülerzahlen Fakten geschaffen worden.Trotz erheblicher Proteste wurde letztlich die Wilhelm-Busch-Schule ander Friedenauer Straße geschlossen, zum Lerchenweg verlegt.

Baumberg: Im Rahmen der damaligen Diskussion sollte auch dieGeschwister-Scholl-Schule schließen. Das wurde von Bürgermeister ThomasDünchheim verhindert. Er verwies auf das neue Wohngebiet Baumberg-Ostmit dann mehr Kindern. Das ist allerdings bis heute nicht realisiert.

Es ist so weit: Die Grundschulschlacht in Baumberg geht endgültiglos. Klar ist: Die Schließung einer Schule ist immer ein Verlust. Dochdie Kinder werden weniger. Es muss gehandelt werden. Doch noch bevoreine entsprechende Planungsgruppe mit Vertretern aus Stadtverwaltung,Politik und Schulleitungen sich am kommenden Montag trifft, gehen CDUund FDP an die Öffentlichkeit, beteuern beide die Rückendeckung für diekatholische Kniprodeschule. Die Offensive wirkt aber weniger alsSchulterschluss der beiden Parteien. Vielmehr ist es offensichtlich einWettrennen um das bürgerliche Wählerklientel. Haben die beiden anderenGrundschulen das eigentlich nicht?

Nun denn. Offensichtlich führt kaum ein Weg daran vorbei, dass diebeiden städtischen Gemeinschaftsgrundschulen (Geschwister-Scholl- undHumboldt-) zusammengelegt werden. Die Alternative eines katholischenSchulstandortes Lottenstraße für beide Stadtteile ist wohl nichtdurchsetzbar. Auch wenn Ex-Schulrat Gerd Heinzel - übrigenspraktizierender Katholik - bei der Baumberger Schuldiskussion vorJahren bereits zwei kirchliche Angebotsschulen in Frage stellte.

Aber wenn die Kniprodeschule schon umziehen muss - die FDPbezweifelt übrigens den schlechten Zustand des Gebäudes MonheimerStraße - dann muss das neue Domizil die Geschwister-Scholl-Straße sein.Es darf nicht passieren, dass die beiden städtischenGemeinschaftsgrundschulen doppelt bestraft werden: Zusammenlegung undweg aus zentraler Lage. Sie müssen an die Humboldtstraße.

Oder kommt alles ganz anders? Ein Baumberger Schulzentrum an derGeschwister-Scholl-Straße, wie es Grünen-Fraktionschefin Andrea Stammnun als ganz neue Variante vorschlägt, hat seinen ganz eigenen Charme.Ohnehin fragwürdige soziale Einschätzungen aufgrund des Standorts wärenvom Tisch. Und ganz nebenbei würde die Stadt viel Geld sparen.