Baumberg: Wirtschaft - Der Untergrund wird untersucht
Vor einer weiteren Nutzung des Geländes der ehemaligen Gießerei „Schmolz + Bickenbach Guss“ wird im Boden nach Altlasten gesucht.
Baumberg. Für 64 Mitarbeiter kam Ende 2009 der Schock: Die Gießerei "Schmolz + Bickenbach Guss verkündete, ihren Standort an der Berghausener Straße schließen zu müssen. Seitdem hat sich auf dem 18000 Quadratmeter großen Grundstück nicht viel getan. Die Frage ist: Was wird aus dem Gelände?
Wohnbebauung, Gewerbegebiet? Was dort überhaupt entstehen kann, wird sich erst nach den anstehenden Bodenuntersuchungen zeigen, bei denen auch die Untere Bodenbehörde des Kreises Mettmann eingebunden ist.
Unklar ist nämlich, ob Schadstoffe in der Erde sind. Wirtschaftsförderer Oliver Brügge: "Nach den Arbeiten wird sich zeigen, ob es Altlasten gibt. Wenn ja - können wir sie aus dem Boden entfernen? Muss größer saniert werden?" Im Rahmen von Umbauten vor einigen Jahren waren zuletzt Bodenproben vom Gießereigelände entnommen worden. Laut "Schmolz + Bickenbach Guss"-Geschäftsführer Matthias Pampus-Meder war das Ergebnis unproblematisch.
Für den Fall, dass wirklich keine böse Überraschung im Boden unter der Gießerei ruht, hat die Stadt schon Pläne in der Hinterhand. Näheres wollte Brügge jedoch noch nicht öffentlich bekannt geben. Klar ist, dass auf einem Eckgrundstück ein Edeka-Center entstehen soll. Die 6000 Quadratmeter große Fläche wurde bereits vor der Schließung an einen Investor verkauft.
Wann Baubeginn ist, steht jedoch noch immer nicht fest. Stephan Steves, Geschäftsführer von Edeka Rhein-Ruhr, verriet aber: "Der Bauantrag ist in Vorbereitung." Spätestens am 30. Juni 2011 soll das neue Edeka-Center in Baumberg stehen.
Mit der Schließung der Gießerei endete ein Stück Monheimer Industrietradition: Die seit 1957 ursprünglich unter dem Namen "Koenen & Regel" geführte Edelstrahlgießerei war über viele Jahre ein großer Arbeitgeber vor Ort.
Im Jahr 2000 übernahm "Schmolz + Bickenbach" das Unternehmen aus der Insolvenz - die Gruppe schaffte es sogar, zunächst die Zahl der Arbeitsplätze auszubauen. Nach dem Aus für den Standort Baumberg mussten 60 Mitarbeiter in eine Transfergesellschaft überführt werden.