Monheim: Musical mit kleinen Schelmen
Der Kinder- und Jugendchor führt zweimal „Der kleine Kerl vom anderen Stern“ auf.
Monheim. Zart klingen die Töne aus dem Klassenraum der Peter-Ustinov-Gesamtschule. Öffnet der neugierige Besucher die Tür, stehen dort zwölf kleine Schelme im Halbkreis und singen - mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
Schließlich geht es in ihrem Lied um den kleinen Kerl vom anderen Stern, der im neuen Musical des Monheimer Kinder- und Jugendchores die Hauptrolle spielt und eine spannend-lustige Geschichte erlebt.
Der kleine Kerl ist ein Wesen, das sich auf der Erde verirrt. Aus Treibstoffmangel muss das kleine blaue Männchen zwischenlanden und findet nach einem Spaziergang sein Raumschiff nicht mehr. Verzweifelt wendet es sich an verschiedene Tiere, die ihm bei seiner Suche behilflich sind.
"Wir führen alle zwei Jahre ein Musical auf", sagt Dana Drechsel. Es ist bereits das dritte Mal, dass unter ihrer Leitung eine Verbindung von Musik und Theater geschaffen wird.
"Das Besondere ist diesmal, dass nur die jüngeren Gruppen mitwirken. Im November führen die Älteren ein eigenes Musical auf", sagt die 35-Jährige. Gerade zehn Jahre alt ist die älteste Sängerin der Zauberlehrlinge, der kleinste Schelm ist drei. "Da brauchten wir natürlich eingängige Melodien", sagt Drechsel über ihre Suche nach einem geeigneten Stück. Im Internet wurde sie schließlich fündig.
Das Musical von Guido Lübeck und Katrin Weiher hat genau das, was die Kleinen mitreißt. "Das macht total Spaß. Am liebsten mag ich den dichten Dschungel", sagt Len (3) schüchtern, aber mit strahlenden Augen.
Das Strahlen ist allen gemein, die Begeisterung jedem einzelnen Kind ins Gesicht geschrieben. Während sie auf den großen Schulstühlen sitzen und mit den Füßen in der Luft baumeln, wird ihr Gesang immer schneller, sodass sie wirklich bald wie kleine Vögelchen im Dschungel klingen.
Drechsel geht immer wieder zu einzelnen Kindern und hört genau hin. Zärtlich streicht sie den Kleinen über die Stirn oder stupst sie ans Kinn. "Es ist toll zu sehen, wie aufmerksam die Kinder sind. Ich finde es überhaupt nicht anstrengend, es macht einfach nur Spaß", lacht sie.
Nach einer halben Stunde geht es mit den Zauberlehrlingen weiter. Bei ihnen wirkt alles schon viel professioneller. Bevor die Chorleiterin etwas sagen kann, stehen bereits alle 20 Kinder in einem Halbkreis bereit. Erwartungsvoll strahlen sie die junge Frau an. Bei den Großen geht es aber nicht nur um den Gesang.
Bei ihnen ist auch der Text gefragt. Die zehnjährige Pia hat die Hauptrolle ergattert. Mit blauer Mütze, grünem Schopf und lustigen gelben Antennen beweist sie Textsicherheit. "Ich habe mir den Text auf meinem MP3-Player aufgenommen, deshalb ist das Auswendiglernen gar nicht so schwer", meint sie selbstbewusst.
Aufgeregt ist sie natürlich schon, wenn sie an den großen Auftritt denkt. Der ist schließlich schon in wenigen Tagen. "Wir üben die Lieder bereits seit Anfang des Jahres und hatten drei Theaterproben", sagt Drechsel.
Ihr ist wichtig, dass die kleinen Schelme die Refrains sicher singen können und genügend Unterstützung von den Größeren bekommen. Bei einer solch liebevollen Umsetzung kann man nur das ausrufen, was die Kleinen singen: "Oh, wie schön!"