Berches: Ein Dorf feiert den Karneval auf seine Art
Obst statt Bonbons: Die Jecken lieben die urigste Form des Zugs in Berches.
Langenfeld. Das war eine Völkerwanderung am Karnevalssonntag zum längst traditionellen Veedelszoch in Berches. Ungezählte Familien mit dem geschmückten Nachwuchs im Kinderwagen waren unterwegs. Größere kostümierte Gruppen bewegten sich in Richtung Mühlenweg und Baumberger Straße, wo Prinz Jörg, Bauer Michael und Jungfrau Nobilia schon darauf warteten, dass sich der 18. Veedelszoch in Bewegung setzte.
An der Korfmacher- und Blumenstraße hatten 17 Gruppen Aufstellung genommen und standen in den Startlöchern. Da wurde der prächtig dekorierte Wagen des KC Bercheser Jonge in Augenschein genommen, das Tambourcorps Hilden und das Jugendtanzkorps Rheinsterchen warteten auf ihren Einsatz.
Zwei junge Jecken führten zwischen ihren miteinander verbundenen Fahrrädern Kisten voller Apfelsinen als Wurfmaterial. Apropos Wurfmaterial: Beim Veedelszoch in dem noch immer bäuerlich angehauchten Ortsteil stehen nicht Strüsscher und Kamelle an erster Stelle, sondern viel Gesundes und Vitaminreiches von Mutter Natur.
Der Kindergarten St. Paulus sorgte wie immer für einen der Höhepunkte: Unter dem Motto „Bercheser Pänz“ hatten sich zahlreiche Gruppen von Drei- bis Sechsjährigen in selbst gebastelten Kostümen in beliebte Figuren ihrer kindlichen Welt, von Pippi Langstrumpf angeführt, verwandelt.
Es gab Riesenapplaus von den dicht besetzten Straßenrändern aus. Natürlich durfte die stadtbekannte Bercheser Frauengruppe „Black Ladies“ in ihren fantasievollen Kostümen, ein Augenschmaus in jedem Veedelszoch, nicht fehlen.
Das Langenfelder Prinzenpaar machte wie immer den Berchesern seine Aufwartung, natürlich nicht in dem großen Prunkwagen wie tags vorher, da er kaum durch die engen Gassen, durch die sich der Zug schlängelt, käme.
Endlich ertönte das Signal zum Start des Zuges, dessen Gruppen, von Zugkommentator Markus Klapper vorgestellt, an dem schön herausgeputzten Wagen des Dreigestirns vorbeizogen, bevor dieser sich als Letzter einreihte.