Bronzeplastik ziert Monheims VHS-Foyer
Künstler Karl-Heinz Pohlmann hat einen Zweitguss der auch in Langenfeld stehenden Skulptur erstellt.
Langenfeld/Monheim. Über Kunst spricht derzeit ganz Monheim. Grund: die „Wasserfontäne“ des Künstlers Thomas Stricker, im Volksmund: der „Monheim-Geysir“. Nach dem Willen von Bürgermeister Daniel Zimmermann (Peto) soll der Geysir künftig regelmäßig im Kreisverkehr Krischer-/Kapellenstraße in die Höhe schießen. Über die geplante 415 000-Euro-Investition debattiert heute der städtische Kulturausschuss (Sitzungsbeginn: 18 Uhr im Ratssaal).
„Kunst klar sichtbar machen — auch das muss zu unserer Stadt gehören“, sagte Zimmermann erst vor wenigen Tagen. Der Anlass: die feierliche Übergabe einer amorph geformten Bronzeskulptur an die Volkshochschule. Die Plastik „Umfangend umfangen“ des Monheimers Karl-Heinz Pohlmann schmückt jetzt das VHS-Foyer an der Tempelhofer Straße. 20 000 Euro hat die Stadt dafür gezahlt. Die polierte Bronze mit pilzförmigen Knäufen stellt — stark abstrahiert — ein Liebespaar dar. „Nanu?“, sagt sich der kunstsinnige Regionalpatriot da: Dieses an Henry Moore erinnernde Werk habe ich doch schon irgendwo gesehen?
Richtig: Auch in einem Foyer, auch in einem VHS-Gebäude — nur in Langenfeld. Da grüßt „Umfangend umfangen“ im Eingangsbereich des Kulturzentrums in der Stadtmitte. Gewissermaßen der eineiige Zwilling der jetzt in Monheim enthüllten Bronze. Stellt sich die Frage, die sich immer stellt beim Anblick von Zwillingen: Wer ist der Ältere?
„Der in Langenfeld“, verrät Schöpfer Pohlmann. Den habe er 1987 für die Stadt Langenfeld geschaffen. Der Jüngere ist Baujahr 1991. Ein Zweitguss. Er stand bis vor kurzem in Pohlmanns Atelierhaus am Frohnkamp, wo noch weitere öffentlichkeitswirksame Werke des heute 82-Jährigen entstanden. Darunter die parabolisch angeordneten Edelstahlrohre an der Hochwasserschutzwand Kapellenstraße („Vierte Dimension“ 2002), die Pfarrpatron-Bronze in St. Gereon und der Monheimer „Merkur“. Von dem Preis, den die Werbegemeinschaft Treffpunkt verleiht, gibt es sogar Jahr für Jahr einen neuen Mehrling. Im Januar wurde schon der 18. überreicht.
Bei „Umfangend umfangen“ soll es indes bei dem Pärchen bleiben. Der Titel zitiert eine prominente Stelle aus Goethes „Ganymed“. Entsprechend der lyrischen Vorlage ließ der Bildhauer nach eigenen Worten sowohl platonische als auch erotische Gedanken in sein Werk einfließen.