Bahnen der Stadt Monheim Neue Angebote sollen Pendler locken

Monheim/Langenfeld. · 250 000 Menschen sollen in Monheim auf den ÖPNV umsteige, der mit höheren Takten auch für Pendler attraktiver wird.

Die Linie 788 mit der Haltestelle Schlegelstraße (Baumberg) bietet Anschluss an das Benrather Krankenhaus.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Das Ziel der Stadt Monheim ist klar. Sie will weniger Autoverkehr auf ihren Straßen. Sie setzt auf ein Fahrrad-Verleihsystem und fordert künftig bei Neubauten auch den Nachweis von Stellplätzen für Räder. Außerdem wirbt sie für die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs, dessen Angebote mit dem Fahrplanwechsel ausgeweitet worden sind. Vor allem Pendler sollen davon profitieren. Aber auch innerstädtisch hat sich die Taktzahl auf einigen Linien noch einmal erhöht.

5,4 Millionen Fahrgäste haben im Jahr 2017 die Busse der BSM (Bahnen der Stadt Monheim) genutzt, die auch in Langenfeld unterwegs sind. Mit dem neuen Angebot wollen die BSM nun jährlich etwa 250 000 neue Fahrgäste gewinnen. Dafür kalkuliert sie pro Jahr etwa 2,1 Millionen Euro ein, zusätzlich zu dem Minus, das der Betrieb ohnehin einfährt. In 2017 betrug das Defizit drei Millionen Euro.

Die Angebotserweiterung ist seit Ende 2017 beschlossene Sache

„Wir hoffen, dass wir in den kommenden fünf Jahren mit dem neuen Angebot pro Jahr wenigstens 500 000 Euro Erlös einfahren“, sagt Detlef Hövermann, Geschäftsführer der BSM. Die Beschlüsse zu der Angebotsausweitung sind im Aufsichtsrat der GmbH im Dezember 2017 gefallen. Anschließend sind sie im Monheimer Stadtrat behandelt worden. Jetzt hat die Stadt Monheim auch die notwendige Konzession bekommen, die zusätzlichen Leistungen direkt an die BSM vergeben zu können. Die Konzession gilt für die kommenden zehn Jahre, also bis 2029.

Neu im Angebot ist zum Beispiel die Linie SB 59, die morgens und spätnachmittags direkt vom Creative Campus zum Benrather Bahnhof fährt, damit der Anschluss an die beiden Regional-Express-Linien RE 1 und RE 5 (demnächst: RRX) gut funktioniert. Im Sommer soll dann eine Buslinie SB 33 auch direkt vom Creative Campus zum Bahnhof Leverkusen-Mitte führen.

In Absprache mit der Rheinbahn haben die BSM auch die Taktung der Linien 790/791 in den Morgen- und Nachmittagsstunden auf alle zehn Minuten ausgeweitet, sodass alle fünf Minuten ein Bus vom Mona Mare in Richtung S-Bahnhof Langenfeld startet.

„Wir tun viel dafür, dass bei den Pendlern ein Umdenken stattfindet und sie sehen, wie bequem es sein kann, auf den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen“, wirbt Hövermann. Um diese Erweiterungen auch umzusetzen, hat der Monheimer Verkehrsbetrieb 17 neue Busse angeschafft, sodass insgesamt 45 auf den Strecken unterwegs sind.

Die Änderungen beim ÖPNV in Langenfeld sind überschaubar

In Langenfeld hat sich am Nahverkehrskonzept wenig geändert. „Wir haben den Antrag gestellt, die Düsseldorfer Schnellbus-Buslinie SB 57, die bis Hellerhof Eichsfelder Straße fährt, bis zum S-Bahnhof Berghausen oder sogar bis zum Einkaufszentrum Berghausen zu verlängern“, sagt Grünen-Sprecher Günter Herweg. „Mit dem Anschluss Langenfelds über die SB 57 an das Düsseldorfer U-Bahn-Netz am Südpark wäre dies ein attraktives Angebot für Pendler, und mit der Anbindung an die Universität ein Angebot für Langenfelder Studenten. Nicht von Nachteil ist auch die Alternative einer schnellen Verbindung Düsseldorf-Langenfeld im Falle eines – leider regelmäßig zu beklagenden – Ausfalls der S 6“, heißt es im Antrag. „Und es wären nur wenige Haltestellen mehr für die Rheinbahn“, ergänzt Herweg.

„Wir stehen mit der Rheinbahn in Verbindung“, sagt Langenfelds Verkehrsexperte Franz Frank, der den Antrag umsetzen möchte. „Sobald wir die Zustimmung und eine Kostenkalkulation dazu haben, bringen wir das Thema zur Beratung in den Ausschuss“, kündigt Frank an.