Computerchip und QR-Code sollen beim Einkauf helfen
Langenfelder Geschäftsleute und der Bürgermeister stellten die ersten Bausteine des Zukunftskonzepts „Future City“ vor.
Langenfeld. Schöne neue Einkaufswelt: Familie Mustermann fährt zum Shoppen in die Langenfelder Innenstadt. Bei der Einfahrt ins Parkhaus öffnet der Papa mit dem Minichip auf seinem „Stadtschlüssel“ die Schranke, beim Schaufensterbummel lädt die Mama vom Monitor über einen QR-Code Informationen zu neu eingetroffener Damenmode auf ihr Smartphone, und die beiden Sprösslinge gehen zum Spielzeugladen, bei dem sie sich zuvor am heimischen Computer per Mausklick ein Modellauto reserviert haben. Und weil die Familie in den Läden ihren Stadtschlüssel einsetzt, gibt es zur Feier des Tages auch noch Kaffee und Limonade gratis.
Dieser Ausblick ist zwar in die Zukunft gerichtet — doch die scheint mittlerweile zumindest in Langenfeld sehr nah zu sein. Unter dem denglischen Schlagwort „Future City“ arbeiten Rathaus, Marketingverbund Kommit, Einzelhändler und Dienstleister an einem Konzept, das den Einkaufsstandort stärken soll. Citymanager Jan-Christoph Zimmermann und der von der Stadt beauftragte Innovationsberater Frank Rehme (gmvteam Düsseldorf) haben in zwei Versammlungen mit jeweils etwa 70 Geschäftsleuten und in vielen Einzelgesprächen für dieses Konzept Wünsche, Anregungen und Ideen gesammelt. Jetzt präsentierten sie gemeinsam mit Bürgermeister Frank Schneider einen ersten Entwurf. „Wir haben drei konkrete Projekte“, sagt Schneider. „Nach den Sommerferien sollen diese Bausteine schrittweise in Angriff genommen werden.“
Im Spannungsfeld zwischen den Großstädten, Internet-Versandhandel und Freizeitangeboten dürfen Langenfelder Läden nach den Worten von Jan-Christoph Zimmermanns nicht nur ausschließlich der Versorger vor Ort sein. Zwar setzten etliche Inhaber bereits das Internet ein, doch werde dies nun über eine gemeinsame lokale Onlineplattform gebündelt und strukturiert. Als Partnerunternehmen soll „HierBeiDir.com“ (Düsseldorf) Läden, Gastronomie, Handwerk und Dienstleister mit deren Angeboten vorstellen und leicht auffindbar machen. Schneider: „Diese Plattform lebt davon, dass viele mitmachen.“
Ein Minichip, der zum Beispiel auf einem Schlüsselanhänger sitzt, soll vielfältig einsetzbar sein. Über die Langenfelder Stadtwerke soll er vertrieben werden, für Auswärtige darüber hinaus aber auch in Läden vor Ort käuflich zu erwerben sein. Wer den Schlüssel in den Geschäften einsetzt, soll dadurch Bonuspunkte sammeln können, Parkgebühren teilweise zurückerstattet bekommen oder etwa eine Tasse Kaffee gratis beziehungsweise sonstige Vergünstigungen erhalten. Schrittweise sollen auch Bezahlfunktionen ermöglicht werden.
In einem Pilotprojekt der Werbeagentur Grey soll ein Display im Schaufenster ausgewählter Läden deren Sortiment ansprechend darstellen. Kunden können über den sogenannten QR-Code mit ihrem Smartphone Infos abrufen oder Waren bestellen.