Das Ende für die Dauerbaustelle A 542 ist nah
Noch vor Weihnachten soll die Verbindung zwischen der A 3 und der A 59 nach insgesamt 19 Monaten wieder freigegeben werden.
Langenfeld/Monheim. Sie ist gerade einmal sechs Kilometer lang, hat nur zwei klassische Ausfahrten — und ist dennoch nahezu unersetzlich für die Städte Langenfeld, Monheim und Leichlingen. Vor allem für Berufspendler und alle, die nach Düsseldorf oder Köln gelangen wollen, ist diese Verbindung zwischen der A 3 und A 59 wichtig, aber auch für den Verkehr zwischen Langenfeld und Monheim spielt sie eine große Rolle. Umso frustrierter waren viele, als seit Mai 2016 die A 542 wegen der Komplettsanierung wechselseitig voll gesperrt wurde.
Besonders ärgerlich waren die Verzögerungen. Und so ist 19 Monate nach dem eigentlich für 14 Monate angekündigten Umbau die südliche Hälfte ab dem Kreuz Monheim-Süd bis Langenfeld-Immigrath nur einspurig befahrbar und das Reststück bis zur A 3 immer noch nicht. Doch jetzt versichert ein Sprecher des zuständigen Landesbetriebs Straßenbau NRW: „Spätestens zu Weihnachten wird die A542 wieder komplett befahrbar sein.“
Zurzeit würden noch die letzten Fahrbahnbegrenzungen zwischen Immigrath und der A 3 installiert. Etwa 1,60 Meter tief gründen die Pfähle, die Streckenarbeiter wie Robert Kowalschek noch reihenweise in den Boden trieben. In der regionalen Zentrale in Köln ist man zuversichtlich, den Wiedereröffnungstermin vor Weihnachten halten zu können.
16 Millionen Euro sollte die Sanierung ursprünglich kosten — 25 Millionen sind es, so der Sprecher, geworden. Der Zustand der Brückenbauwerke unter der A 542 sei unerwartet schlecht gewesen, sagt Projektleiterin Lidija Jurisic. „Mit so extremen Schäden, wie wir sie gefunden haben, konnten wir im Vorfeld nicht rechnen — so etwas sieht man erst, wenn man hineinschaut.“
Lidija Jurisic, Projektleiterin
Die Geschichte der Autobahn 542 ist skurril: Die heutige Strecke beginnt an der provisorischen Anschlussstelle Monheim und führt bis zum Autobahnkreuz Langenfeld. Die A 542 war Bestandteil der aufgegebenen Planung der A 54. Aus den Planungsunterlagen geht immer noch der Wunsch hervor, die Autobahn über eine neue Rheinbrücke bis zur A 57 bei Köln-Worringen zu verlängern, jedoch wurde diese Erweiterung aus Kostengründen immer wieder verworfen.
Ursprünglich sollte die geplante A 54 von der niederländischen Grenze bei Brunssum über Puffendorf, Bergheim, Langenfeld, Solingen, Remscheid, Radevormwald, Halver und Lüdenscheid bis nach Werdohl verlaufen. Bis auf zwei kurze Teilstücke wurde die Autobahn allerdings nie fertiggestellt.
Dazu zählt zum einen die A 542, zum anderen wurde in Solingen ein 6,8 Kilometer langes, vierstreifiges Teilstück als Schnellstraße (Stadtautobahn/Viehbachtalstraße) zwischen Schlagbaum und der Ohligser Heide realisiert; dieser Abschnitt besitzt keinen direkten Anschluss an das übrige Fernstraßennetz.
Wo das Kreuz der A 54 mit der A 57 vorgesehen war, befindet sich heute die Anschlussstelle Köln-Worringen. Und so viel steht fest: Eine Fortsetzung des damaligen Projekts wird es nicht mehr geben. Das bestätigt auch Straßen NRW: „Das Gelände ist heute weitgehend bebaut.“