Das große Stühlerücken
Mit der Umgestaltung des Busbahnhofs werden die Bahnen dort auch Verkaufsräume einrichten — und wollen Marke Monheim mit ins Boot holen.
Monheim. Kein Zweifel: Die Stadtmitte ist im Umbruch. Der dritte Center-Komplex wird im Herbst eröffnet. Parallel dazu wird der Busbahnhof ein ganz neues Gesicht erhalten und der dortige Eingang ins Rathaus-Center attraktiver gestaltet. Und nun sickert noch durch, dass dort auch eine zentrale Anlaufstelle für den Ticketverkauf geschaffen werden soll. Ein Ladenlokal für Tickets der städtischen Bahnen (BSM) und für kulturelle Veranstaltungen ist vorgesehen. Das bedeutet, dass Marke Monheim in der jetzigen Form an der Alten Schulstraße Geschichte sein wird.
„Kein Kommentar“, gibt sich Marke-Monheim-Geschäftsführer Sebastian Bünten auf WZ-Anfrage wortkarg. „Es gibt Überlegungen. Aber das muss noch konkreter durchdacht werden“, ist da BSM-Chef Detlef Hövermann schon gesprächiger. Man kooperiere ja schon länger.
Tatsächlich ist an drei Nachmittagen in der Woche ein Mitarbeiter der Bahnen in den Räumen der Marke Monheim zwecks Ticketverkauf. Künftig wäre es schlicht umgedreht. Und in den rund 900 000 Euro Förderung durch den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr für den Busbahnhof ist auch ein Umbau für Verkaufsräume enthalten.
Doch das ist noch längst nicht das Ende des Stühlerückens. Denn Marke Monheim hat in den gemieteten 95 Quadratmetern an der Alten Schulstraße insgesamt fünf Mitarbeiter. Und die Bahnen sitzen in ihrem Verwaltungsgebäude an der Daimlerstraße auf einem Leerstand von etwa 600 Quadratmetern, seit die Mega ausgezogen ist. Nun deutet alles darauf hin, dass die Büros der Marke Monheim einen Teil des Leerstands füllen. Positiver Effekt: Die Miete würde künftig nicht mehr an Private fließen, sondern an die Stadttochter BSM.
Noch ein weiterer Leerstand könnte demnächst ein Ende haben: das ehemalige Shell-Verwaltungsgebäude an der Krischerstraße/Rheinpromenade. Es ist im Besitz der Energie-Stadttochter Mega. An die 1000 Quadratmeter warten auf einen neuen Mieter, seit Minit Deutschland zum Jahreswechsel nach Düsseldorf zog. Der Mega entgeht derzeit Monat für Monat ein fünfstelliger Betrag an Mieteinnahmen. Doch Geschäftsführer Udo Jürkenbeck strahlt Optimismus aus: „Es gibt einen Interessenten. Wir bereiten gerade ein Angebot vor. Das sieht gut aus. Mehr will ich noch nicht sagen.“