Neuer Partner mit Potenzial
Mit dem britischen Pharmakonzern Aesica hat sich am Mittwoch das neunte Mitglied des Creativ Campus’ auf dem ehemaligen Gelände von Schwarz Pharma vorgestellt.
Monheim. Es ist gerade zwölf Monate her, da starteten Antje Witte und ihr Team ein ehrgeiziges Projekt: Wegen der Übernahme von Schwarz Pharma durch den belgischen Pharmakonzern UCB standen auf dem Werksgelände an der Alfred-Nobel-Straße auf einmal 3000 Quadratmeter Bürofläche und 1000 Quadratmeter Labor leer.
So gründeten Witte und ihre Mitstreiter den Creativ Campus, der junge Unternehmen aus der Gesundheitsindustrie nach Monheim locken soll.
Nur ein Jahr später kann Witte bereits auf beachtliche Erfolge zurückblicken. Mittlerweile sind nur noch 1000 Quadratmeter Bürofläche und 500 Quadratmeter Labor frei. In nur einem Jahr haben sich neun neue Unternehmen auf dem Creativ Campus angesiedelt.
Neuestes Mitglied der „Familie“, wie Witte den Campus nennt, ist Aesica — ein weltweit operierender Pharmakonzern aus dem englischen Newcastle, der Wirkstoffe und Arzneimittel für andere Unternehmen entwickelt und produziert.
Ein Glücksfall für das Projekt Creativ Campus. Aber vor allem auch für die 270 ehemaligen Mitarbeiter von UCB. Die wurden von den Engländern zu gleichen Konditionen übernommen und produzieren nun im Namen von Aesica für UCB und andere Pharmaunternehmen.
Bei den Belgiern hingegen hätten die Mitarbeiter keinen Platz mehr gehabt. UCB verfolgt aktuell nämlich die Strategie, die reine Produktion auszulagern und auf Zulieferer wie Aesica umzusteigen.
Dass die Arbeitsplätze am Standort Monheim erhalten bleiben, freut besonders Bürgermeister Daniel Zimmermann: „Die Übernahme der Mitarbeiter ist eine tolle Botschaft für uns und andere Unternehmen, die sich hier ansiedeln möchten. Uns hätte nichts Besseres passieren können.“
Und Werner Schlick — Leiter des Monheimer Werks von Aesica, das Fertigarzneimittel produziert — stellte gestern sogar neue Arbeitsplätze in Aussicht: „Wir sind ein Unternehmen, das seinen Umsatz in den vergangenen Jahren von 25 Millionen Pfund auf mehr als 100 Millionen Pfund gesteigert hat.
Wir wollen weiter wachsen, die Auslastung steigern und neue Kunden akquirieren. Dafür brauchen wir langfristig auch mehr Mitarbeiter.“
Worte, die Oliver Brügge von der Wirtschaftsförderung der Stadt gern hörte: „Auf dem Werksgelände gibt es 40 000 Quadratmeter ungenutzte Fläche. Sobald es von Seiten des Creativ Campus’ Überlegungen gibt, diese Fläche zu nutzen, werden wir schnellstmöglich die bau- und planungsrechtlichen Voraussetzungen dafür schaffen.“
Das könnte in ein paar Jahren durchaus möglich sein. Denn durch die Übernahme der Produktionsstätte von UCB hat Aesica auch neue Maschinen erworben, die speziell für die Herstellung von Pharmazeutika für den japanischen Markt geeignet sind. Schlick: „Das ist nach den USA der zweitgrößte Markt der Welt.“