Geld und Priester fehlen

Ab dem 28. Mai gibt es in drei katholischen Kirchen keine Sonntagsmesse mehr. Andere Messen werden verlegt.

Langenfeld. Die katholischen Christen in Langenfeld müssen sich von liebgewonnenen Gewohnheiten trennen. Am 28. Mai tritt die neue Gottesdienstordnung in Kraft. Ab dann wird es in drei katholischen Kirchen keine Sonntagsmesse mehr geben. Betroffen sind die Kirchen St. Gerhard, Gieslenberg, Christus König (Alte Mitte) und St. Mariä-Himmelfahrt (Hardt). Die Vorabendmesse samstags in St. Josef (Mitte), St. Martin (Richrath) und St. Barbara (Reusrath) entfallen. Wiedereingeführt werden soll die Sonntagabendmessse um 18.30 Uhr in der Kirche St. Josef.

Die Anzahl der Messen wird von zwölf auf zehn reduziert. Der Grund für die Neuregelung der Messen ist die Vorgabe des Struktur-Programms aus dem Kölner Erzbistum. „Wandel gestalten — Glauben entfalten“. Seit der Umsetzung des Kozeptes wurden die acht katholischen Kirchen in Langenfeld zu einer Gemeinde zusammengeschlossen. Seit dem 1. Januar 2011 trägt die Gemeinde den Namen St. Josef und Martin. Am 3. Januar wurde dies in einer Messe und einem Empfang in der Stadthalle gefeiert.

Der Grund des Zusammenschlusses ist nicht nur finanzieller Art, die Kirche muss sparen, aber es mangelt ihr auch an Priestern. Deshalb ist es kaum möglich, dass in allen acht Kirchen sonntags zur gleichen Zeit Gottesdienst gefeiert wird. Mittelfristig wird das Erzbistim maximal drei Priester für die Langenfelder Gemeinde zuteilen. Änderungen an den Gottesdienstzeiten waren nicht zu umgehen. „Uns ist bewusst, dass diese neue Gottesdienstordnung bei vielen Menschen auch Enttäuschung und Kritik auslösen wird“, sagen Fritz Dusch und Wilfried Kehr für den Öffentlichkeitsausschuss des Pfarrgemeinderates.

Tatsächlich waren Gemeindemitglieder in den Vorabendmessen am vergangen Wochenende überrascht, als die neue Gottesdienstordnung bekannt gegeben wurde. „Diese Änderungen müssen verdaut werden“, sagt das Pastoralteam.

„Ich bin immer Sonntags in die Kirche gegangen“, sagt ein Gemeindemitglied in Reusrath, das nicht genannt werden möchte, „der Samstagabend ist für mich kein richtiger Ersatz“.

Die Sonntagsmesse an St. Paulus in Berghausen wird von sonntags 11.15 Uhr auf 8.15 Uhr verlegt. „Da werden wir kaum noch Beteiligung der Chöre finden“, sagt Waltraud Till, die sich um die Kirchenchöre im Ort kümmert. „8.15 Uhr ist zu früh“. Margot Stuckmann wird auf die Kirche St. Josef ausweichen. „Hier wurden wir auch getraut. Die Sonntagsmesse um 11.15 Uhr ist in Ordnung. Dass die Abendmesse sonntags um 18.30 Uhr wieder eingeführt wird, ist schön.“

Zu besonderen Gelegenheiten — Gemeindefeste, Patrozinium oder Jubiläen, bei Firm- und Jugendfahrten — können an Sonntagen weiterhin zusätzliche Gottesdienste gefeiert werden.