Das Richrath der 40er Jahre wird in Bildern wieder lebendig

Bildband: Paul Heinz Schwieres erschließt mit seinem neuen Buch wahre fotografische Schätze.

<strong>Langenfeld. Er ist ein Richrather Jung’. An der Hildener Straße geboren, dort aufgewachsen, ins Haus am St.-Martins-Hof 10 gezogen und dort geblieben. Paul Heinz Schwieres (78) hat eine enge Beziehung zu seiner Heimat. Die dokumentiert er. 1993 kam das Buch "Grüße aus Richrath" heraus und jetzt erschien "Langenfeld Richrath - Eine Erinnerung in Bildern". Paul Heinz Schwieres hat den Band gemeinsam mit Julius von Bukowski herausgegeben. Einige hundert Schwarz-Weiß-Fotos auf 76 Seiten über Richrath in den 40er Jahren sind darin enthalten.

Zu jedem Foto fällt Paul Heinz Schwieres eine Geschichte ein

Ob Martinus-Kirche oder Bahnübergang Kaiserstraße, ob alte Klassenfotos oder die Riethrather Mühle, zu jeder Aufnahme fällt Schwieres, der dem Arbeitskreis Geschichte der Volkshochschule angehört, auch eine Anekdote ein. Die Kaiserstraße, die übrigens nach dem Pastor Alois Kaiser benannt ist und nicht nach einem richtigen Kaiser, war damals kaum befahren. Dafür brauste am Bahnübergang Kaiserstraße im Jahr 1942 ein Zug so flott vorbei, dass einige seiner Wagons entgleisten und umkippten.

Paul Heinz Schwieres hat Jahrzehnte bei der Eisenbahn gearbeitet, zuletzt bei den Bahnen der Stadt Monheim. Neben seinem Richrath hat er auch Eisenbahnen in ganz Deutschland fotografiert. Treue Freundin in früheren Jahren: seine Isolette, ein Fotoapparat, mit dem er den überwiegenden Teil des neuen Buches gestaltet hat.

Das Interesse an Lokalhistorie hat er wohl von seiner Oma geerbt. "Die hatte ein Heimatbuch, das ich auswendig konnte. Sie hat mir auch Geschichten erzählt. Vom versunkenen Schloss, vom Werwolf, von Schätzen am Further Moor, der Motte an der Schwanenmühle." Viel Erzähltes sei Legende gewesen, habe aber immerhin seine Neugier geweckt.

Die Riethrather Mühle und natürlich den Turm der Martinus-Kirche mag er besonders. "Die Richrather trauern immer noch dem ehemaligen Gotteshaus im neoromanischen Stil nach", sagt Schwieres. Der Glockenturm aus dem 12.Jahrhundert sei aber nach wie vor der Mittelpunkt des Dorfes. "Der Finger Gottes. An ihm kommt keiner vorbei."

2007 "Langenfeld Richrath - Erinnerung in Bildern" ist erschienen bei der Verlagsbuchhandlung Julius von Bukowski, Langenfeld und kostet 22,90 Euro.

1994 "Gruß aus Richrath - Bilder zeigen die Vergangenheit" ist ebenfalls von der Buchhandlung verlegt worden. Ein Exemplar besitzt auch die Stadtbibliothek.