Das St. Martinus wird ausgebaut

Für acht Millionen Euro wird der bislang eingeschossige Trakt des Krankenhauses um drei Etagen aufgestockt.

Foto: Ralph Matzerath

Langenfeld. Das Richrather Krankenhaus St. Martinus wird größer. In Zeiten, in denen Kliniken wie etwa in Monheim geschlossen wurden oder um ihr Fortbestehen kämpfen, ist dieser angekündigte Ausbau ein klares Bekenntnis zum Standort an der Klosterstraße. Acht Millionen Euro investiert der Krankenhausbetreiber GFO (Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe mbH) nach eigenen Angaben in den Ausbau, der schon im März starten und im Herbst 2017 abgeschlossen sein soll. Der bislang eingeschossige Trakt rechts neben dem Haupteingang wird laut GFO-Regionaldirektor Dr. Jörg Kösters um drei Etagen aufgestockt. Hierdurch werde vor allen „mehr Komfort für die Patienten geschaffen“. Die Investition komme aber auch der medizinischen Versorgung zugute.

„Wir wollen dazu kommen, dass künftig zu jedem Patientenzimmer ein eigenes Bad mit Toilette gehört“, sagt St. Martinus-Verwaltungsdirektor Stephan Muhl. Insbesondere in den sogenannten Nordstationen über dem Haupteingang teilen sich heute Patienten aus zwei Zimmern eine solche Nasszelle. „Durch den Erweiterungsbau wird die Zahl unserer 188 Betten nicht erhöht. Aber es gibt deutlich mehr Platz, um den Standard und Komfort so zu verbessern, dass er den Erwartungen besser entspricht.“ Dazu gehören künftig auch Aufenthaltsräume in jeder Etage, so dass Patienten mit Besuchern ihr Zimmer auch mal verlassen können.

„Die Ansprüche der Menschen werden individueller“, merkt Jörg Kösters an. Patienten, die über ihre Kranken- oder eine Zusatzversicherung sogenannte Wahlleistungen gebucht haben und ausschließlich im Ein- oder Zweibettzimmer liegen wollen, werden heute in entsprechenden Räumen übers gesamte Klinikgebäude verteilt. „In der dritten Etage des Neubaus wird diese Patientengruppe künftig zentral untergebracht. Das erleichtert die Versorgung“, sagt Kösters.

Die Acht-Millionen-Investition ermöglicht auch eine Erweiterung der Intensivstation. Die Schließung des Monheimer Krankenhauses mit vier Intensivbetten im Sommer des Jahres 2013 hat im St. Martinus den Bedarf spürbar erhöht, sagt der Regionaldirektor. Deswegen erhöhe die GFO die Zahl der Intensivbetten nun von sechs auf acht.

Seit Monheim kein Krankenhaus mehr hat, ist nach den Worten von Stephan Muhl auch die eigene Notaufnahme sehr viel voller als zuvor. Deswegen würden auch der Funktionstrakt und der Operationsbereich erweitert werden. Das gesamte Projekt sei im Hinblick auf die Hygiene mit der hierfür als beratende Expertin tätigen Fachärztin Dr. Edith Fischnaller abgestimmt. „Die hat ein strenges Auge auf die Hygienestandards“, sagt Stephan Muhl.

Die Bauarbeiten sind dem Verwaltungsdirektor zufolge in insgesamt vier Abschnitte gegliedert. Zunächst werden die Intensivbetten in einen anderen Bereich verlegt, so dass die dann leere Station komplett saniert werden kann. Parallel werde in den nächsten Wochen der Kran aufgestellt und mit dem Bau der drei neuen Stockwerke begonnen. Zusätzlich werde die Ambulanz erneuert. „Wenn der Neubau fertig ist, werden die Patientenzimmer in den Nordstationen saniert. Es ist wichtig, dass uns während der Umbauphase möglichst wenig Betten verlorengehen“, sagt Muhl.