Brandserie bereitet der Stadt große Sorgen
Bei der Mitgliederversammlung der CDU Monheim war die Kriminalitätsentwicklung Thema.
Monheim. In den Städten des Kreises Mettmann lässt es sich gut leben — so lautet das Fazit von Thomas Hendele zur aktuellen Sicherheitslage im Kreisgebiet. Zusammen mit Manfred Frorath, Abteilungsleiter Polizei des Kreis Mettmann und dem Leiter der Monheimer Wache, Michael Pütz, stellte der Landrat jetzt bei der Mitgliederversammlung der CDU Monheim die Entwicklungen der Kriminalität im Kreis Mettmann vor.
Unter der Moderation des Vorsitzenden Tim Brühlnad diskutierten im Anschluss daran die etwa 35 gekommenen Zuhörer im Bürgerhaus Baumberg mit den Referenten. Hendele betonte, dass das derzeit vorherrschende Klima in der Gesellschaft, insbesondere in den sozialen Netzwerken, nicht der Realität entspreche.
„Die Flüchtlingssituation hat zu keinen signifikanten Auswirkungen auf die Kriminalitätslage im Kreis Mettmann geführt“, sagte Hendele im Hinblick auf die Statistiken des letzten Jahres.
Kreisweit gab es im letzten Jahr in den rund 104 bestehenden Notunterkünften rund 11 000 Polizeieinsätze, von denen allerdings mehr als 10 000 sogenannte „eigenveranlasste“ Einsätze waren, wie beispielsweise Präsenzmaßnahmen. Mittlerweile sind die sieben Notunterkünfte in Monheim wieder geschlossen. Zwar liege Monheim in der Gesamtkriminalität über dem Kreisdurchschnitt, allerdings könne das subjektive Empfinden von Bürgern über sogenannte „Angsträume“ wie beispielsweise an der Unterführung Friedrichstraße nicht mit steigenden Delikten belegt werden, wie Michael Pütz erläuterte.
Vielmehr bereite der steigende Anstieg an Wohnungseinbrüchen große Sorgen, was den Schwerpunkt der Arbeit der Polizei im Kreis Mettmann bildet.
Der Einsatz von Diagnosesoftware, die aufgrund historischer Daten Wahrscheinlichkeiten für zukünftige Wohnungseinbrüche prognostiziere, sei laut Frorath für eine kleine Stadt wie Monheim fragwürdig, weil die vergleichsweise geringen Fallzahlen als Datenmengen für verlässliche Prognosen nicht ausreichen können.
Neben der steigenden Zahl von Verkehrstoten (2015: 14, 2014: 1) beunruhige die Behörden die aktuelle Brandserie in der Stadt. Seit Neujahr betrage der Gesamtschaden der abgebrannten Fahrzeuge rund 40 000 Euro.
Auch der Einsatz von Videoüberwachungen im Bereich Ernst-Reuter-Platz, Schöneberger Straße und Weddinger Straße habe zur Debatte gestanden.
Allerdings sei der Vorschlag verworfen worden. Denn damit gehe die Verpflichtung einher, dass ein Beamter während der Aufzeichnungszeiten für die Betrachtung der entsprechenden Monitore abgestellt werden müsse, was sich in einer Kosten-Nutzen-Rechnung laut Frorath nicht rentiere. Am 7. März stellt der Kreis seinen Tätigkeitsbericht für das Jahr 2015 der Öffentlichkeit vor.