Neue Pläne für die Nord-Süd-Spange

Projekt im Berliner Viertel ist beschlossene Sache. Bürgerbedenken wurden berücksichtigt.

Monheim. Einstimmig hat der Ausschuss für Stadtplanung, Umwelt, Bauen und Verkehr die sogenannte „Nord-Süd-Spange“ zwischen Kurt-Schumacher- und Alfred Nobel-Straße beschlossen. Dadurch will die Stadt zweierlei erreichen: Die Spange soll das weiter westlich liegende Berliner Viertel und die heute chronisch überlastete Opladener Straße von Durchgangsverkehr entlasten. In alten Rechnungen gingen die Planer von bis zu 3200 Fahrzeugen aus, die über die neue schnellere Verbindung rollen werden. Zudem bekäme das neue Baugebiet am Krämer See mit rund 39 Wohneinheiten eine Zufahrt.

„Wir planen eine differenzierte Bebauung: Zur Kurt-Schumacher-Straße hin Geschosswohnungsbau und dann zum Seeufer hin qualitativ hochwertige Reihen- und Doppelhäuser mit Blick in die Landschaft“, sagt Stadtplaner Robert Ullrich. Zum Seeufer müsse aber ein gewisser Abstand gewahrt werden, um die Standsicherheit der Böschung zu bewahren. Gegen den Freizeitlärm aus dem Mona Mare soll eine Lärmschutzwand errichtet werden.

Die derzeitigen Anwohner hatten sich bei einer Bürgeranhörung im Sommer vergangenen Jahres sehr klar gegen die Nord-Süd-Spange ausgesprochen. Die Ablehnung damals ging bis hin zu dem Verdacht, die Stadt würde in der Bürgeranhörung bewusst falsche Pläne vorlegen, um die Betroffenen zu täuschen. Die Notwendigkeit einer solchen Straße wurde rundherum bestritten und ein Verkehrsgutachten gefordert. Aus Sicht der Monheimer Verwaltung wurden zwar nicht diese generellen, aber eine Fülle sachlicher Bedenken der Anwohner aufgenommen und in die jetzt im Ausschuss genehmigten Pläne eingearbeitet. So rückte die Nord-Süd-Spange im Vergleich zu den ursprünglichen Plänen um vier Meter von der Kleingartenanlage ab. Auf dem neuen Grünstreifen sollen Bäume und Sträucher als zusätzlicher Sicht- und Lärmschutz gepflanzt werden. Weil die Bürgerwiese für die neue Straße verkleinert werden muss, will die Verwaltung die Wiese nun im Süden ausdehnen.

Auf der anderen Straßenseite soll ein Parkplatz angelegt werden — denn Anwohner hatten über Parkprobleme geklagt, wenn Kleingartenverein oder Mona Mare zu besonderen Veranstaltungen einladen. Neue Fuß- und Radwege sollen sicherstellen, dass Kinder und Erwachsene die Bürgerweise weiterhin mühelos erreichen können. Und auf der neuen Nord-Süd-Spange soll entlang der Wiese und der Wohnbebauung Tempo 30 gelten.

Nach der Entscheidung des Fachausschusses muss nun noch der Rat der Planung zustimmen.