Dialog gegen Fremdenhass

Der Gesprächskreis „Christen treffen Muslime“ will für Verständnis sorgen.

Foto: Matzerath

Monheim. Hüseyin Turgut lebt seit vielen Jahren in Monheim und ist im Moschee-Verein aktiv. Er sieht sich in jüngster Zeit häufiger mit fremdenfeindlichen Sprüchen konfrontiert. Auch wenn Pegida-Anhänger in Monheim nicht organisiert auftreten, hat er eine Zunahme an Fremdenfeindlichkeit wahrgenommen. „Aber wir lassen uns nicht provozieren“, sagt er.

Er nimmt ebenso wie die beiden Dialogbeauftragten der Ditib-Moschee-Gemeinde Monheim Erdogan Akpolat und Mohammed Adib an den regelmäßigen Treffen des Gesprächskreises „Christen treffen Muslime“ teil. „Der Kreis ist wichtig, um gegenseitig für mehr Verständnis zu sorgen“, sagt er.

Der Gesprächskreis hat jüngst klar Position gegen die Anhänger der islamkritischen Pegida-Bewegung bezogen und appelliert an Christen, „nicht politischen Rattenfängern nachzulaufen“, sondern den Dialog mit Muslimen zu verstärken. „Wir versuchen, in unserem Gesprächskreis gegenseitiges Verständnis aufzubauen“, erläutert Initiator Bernd-M. Wehner, der dem bundesweiten „Verband Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung“ (KKV) vorsitzt.

Er hat den Gesprächskreis vor zehn Jahren ins Leben gerufen. „Informationen“, so fährt er fort“, fehlen auf beiden Seiten.“ Deshalb seien die Treffen wichtig, auch wenn sie zunächst keinen sichtbaren Ausdruck in die Öffentlichkeit haben. Doch die Strategie der kleinen Schritte kommt an. „Das ist wichtig“, sagt auch Turgut, der weiß, dass Vertrauen der Schlüssel zur gelungenen Integration ist.

Regelmäßige Teilnehmer des Gesprächskreises sind nicht nur Vertreter der katholischen Gemeinde Monheim, der Wehner angehört. Seit gut fünf Jahren engagieren sich auch Mitglieder der evangelischen Gemeinde Monheim dort.

Seitens der Stadt Monheim wird die Arbeit des Gesprächskreises geschätzt. „Ich finde es wichtig, dass Menschen unterschiedlichen Glaubens sich austauschen, vor allem, wenn sie in einem Ort leben. Sich kennen, schafft Vertrauen und das ist die Grundlage allen Miteinanders“, sagt Hans-Peter Anstatt vom Integrationsbüro der Stadt.

Seit gut zehn Jahren trifft sich der Gesprächskreis. Die Standorte wechseln, und damit auch die Teilnehmer. „Wenn wir in der Moschee sind, haben wir mehr muslimische Teilnehmer und umgekehrt“, sagt Wehner.

Dem Aufruf der Kreis-SPD, am 12. Januar an einer Demonstration gegen Fremdenhass vor dem Landtag in Düsseldorf teilzunehmen, wird er nicht folgen: „Davon halte ich nicht viel.“