Die Angst vor der Sperrung

Der Streit um die Bahnunterführung an der Kaiserstraße war wieder einmal Thema. Planungschef Weber hält einen provisorischen Übergang während der Bauzeit für zu teuer.

Langenfeld. Nicht der BGL-Antrag, das "Verkehrschaos rund um die A3-Auffahrten auf der Hardt zu entzerren", wurde zum Mittelpunkt der Diskussionen in der letzten Sitzung dieses Jahres im Bau- und Verkehrsausschuss. Vielmehr rückte der Antrag der CDU-Fraktion, so bald wie möglich - am besten im kommenden Januar - die Richrather Bürgerschaft über den Stand der Planungen für den Bau einer Unterführung an der Kaiserstraße zu informieren, in den Fokus.

Dabei ging es um die Frage, ob die vor 25 Jahren geplanten Umleitungen noch heute Gültigkeit haben. Vor allem aber wurde der Hinweis der Verwaltung, dass während der Bauzeit eine dreijährige Sperrung der Kaisersraße kaum zu vermeiden sei, mit Befremden und sichtbarer Sorge aufgenommen.

So berichtete Ratsherr Manfred Jung (CDU), der im Ortskern selbst eine Bäckerei betreibt, von großer Unruhe unter den Geschäftsleuten. "Die Gemeinschaft der Richrather Geschäftsleute ist sicher: Wenn der Bahnübergang drei Jahre lang geschlossen wird, ist unser örtliches Einkaufszentrum kaputt."

Jung forderte, dass gemeinsam mit der Stadtverwaltung und der Politik ein Ausweg gesucht werde. "Wir müssen so früh wie möglich damit anfangen." Deshalb entschied sich der Ausschuss, bis Ende Januar in einer erneuten Bürgerversammlung die Betroffenen zu informieren.

Dass jedoch die Verwaltung bis dahin von der Bahn neue Informationen erhält, dürfte schwierig werden, gab Referatsleiter Wolfgang Honskamp zu bedenken. Und Planungschef Hans-Otto Weber erklärte: "Während der Bauzeit ein provisorischer Übergang? Das dürfte sehr schwer werden und zusätzliche Kosten erfordern. Im Planverfahren ist kein solcher Übergang vorgesehen."

Nun gibt es bei der Bahn, wie Honskamp berichtete, einen "Fiktiv-Entwurf" für eine Brücke statt einer Unterführung. Darüber steht die Stadt mit der Bahn in Verhandlungen.

Doch Referatsleiter Honskamp ließ keinen Zweifel daran, was er von dieser Lösung hält: "Nicht baubar", lautete sein gleichzeitig einfaches wie klares Fazit zu dem Thema. Und außerdem würde die finanzielle Last, die die Stadt Langenfeld als ihren Anteil zu tragen hat, um eine Millionensumme Euro wachsen. Die unendliche Geschichte der Unterführung Kaiserstraße geht also vorerst weiter.