Die Kierdorf-Kündigung sorgt im Rat für Unmut
Der VHS-Leiter soll den Bürgermeister angegriffen haben.
Monheim. Ob Wilfried Kierdorf den Bürgermeister persönlich oder die gesamte Peto-Mehrheitsfraktion verbal angegriffen hat, ist öffentlich nicht bekannt. Die Äußerungen des 60-Jährigen sollen aber so gravierend gewesen sein, dass Bürgermeister Daniel Zimmermann ihm fristlos gekündigt hat (wir berichteten). Der 60-Jährige gehört der Volkshochschule seit 33 Jahren an, leitet sie seit 2003.
Werner Goller, Fraktionsvorsitzender der SPD
In der Politik sorgt die Entscheidung für Unmut und Bedauern. Werner Goller (SPD-Fraktionsvorsitzender) sagt: „Nach meiner Einschätzung zeigt die Kündigung, dass Peto seit der letzten Wahl zur Staatspartei mutiert ist“. Das offene Wort und kritische Fragen seien im Rathaus nicht mehr erwünscht. Die Kündigung könne letztlich auch als Zeichen für andere gewertet werden. „Fraglich, ob sich jetzt noch jemand kritisch äußert“, bemerkt Goller.
Manfred Poell (Grüne) „schätzt Wilfried Kierdorf sehr“ und hält es für „bedauerlich, wenn ein langjähriger Mitarbeiter entlassen wird“. Zu den Umständen könne er noch nichts sagen, und er hoffe darauf, bald vom Bürgermeister konkrete Infos zu erhalten. „Ich kenne die Äußerungen, die Kierdorf gemacht haben soll, nicht.“
Markus Gronauer (CDU-Fraktionsvorsitzender) erkennt in der Sachlage eine gewisse „Brisanz“, egal ob die Kündigung rechtmäßig sei oder nicht. Er stellt fest: „Das Thema läuft bedeckt ab.“ Im weiteren Verfahrensablauf werde man sicher noch die notwendigen Informationen bekommen.