VR und Raiffeisen sind eine Bank
VR Bank Dormagen und Raiffeisenbank Rhein-Berg Monheim fusionieren. Der Sitz ist dann in Monheim.
Dormagen. Es ist eine Fusion auf Augenhöhe, eine Verschmelzung von gleich starken Partnern, sozusagen eine freundliche Übernahme. Sie wurde am Dienstagabend von 150 Vertretern im gut gefüllten Schützenhaus einstimmig beschlossen. Eine Woche zuvor hatten auf der anderen Rheinseite in Monheim 94 Prozent der Mitglieder zugestimmt.
Es war die 21. Fusion in der 125-jährigen Geschichte der Bank. Eine, die die „Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit beider Häuser optimal unterstützt und langfristige Existenz beider Genossenschaftsbanken sichert“, stellte der VR-Vorstandsvorsitzende Theodor Siebers Fest.
Nachdem vor zwei Jahren die Fusion mit der Raiffeisenbank Grevenbroich gescheitert war, sei die Monheimer Bank nun der ideale (Fusions-)Partner, weil sie von ihrer Struktur und Größe am besten zur VR Bank passt. In mehreren Regionalversammlungen waren die Mitglieder auf die Fusion eingestimmt worden, eine von sechs auf sehr beachtliche sieben Prozent erhöhte Dividende für das Geschäftsjahr 2015 gab es sozusagen als „Abschiedsgeschenk“. Die knapp 36 000 Kunden VR Bank „werden von der Fusion nicht viel spüren“, versicherte Siebers. „Die Bankberater bleiben die gleichen.“ Die Geschäftsstellen werden „nach den Markterfordernissen ausgestattet“, erklärte er.
Auf eine entsprechende Frage aus der Versammlung beruhigte Siebers: „Wir erwarten keine Risiken durch die Fusion.“ Intern sind die personellen Weichen gestellt: Siebers und sein Vorstandskollege Rainer Hilgers aus Dormagener sowie Bernhard Schwarz und Jörg Richter auf Monheimer Seite werden gleichberechtigt den Vorstand der neuen „VR Bank eG“ (eingetragene Genossenschaft) bilden. Er wird nach dem altersbedingten Ausscheiden von Siebers in zweieinhalb Jahren auf drei Köpfe reduziert. Den gemeinsamen, noch zwölfköpfigen Aufsichtsrat wird Ex-Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann leiten.
Bis zum Vollzug der Fusion wird es noch dauern, weil im Juni der Vertrag notariell beglaubigt und im Herbst die amtsgerichtliche Eintragung erfolgen müssen. Für die derzeit 137 Dormagener Beschäftigten wird es erstmals einen Betriebsrat geben. Das Gremium für die aktuell 124 Monheimer Kollegen wird dann für die gesamte Belegschaft zuständig sein. Als übernehmende Bank muss die VR Bank auch die bisherigen Rechte und Pflichten der Raiffeisenbank sichern. Die VR Bank geht gestärkt in die Fusion. Der Vorstand legte ein Jahresergebnis vor Steuern von 8,6 Millionen Euro (2014 waren es noch 6,9 Millionen Euro) vor.