Ecolabs Umzugs nach Monheim: Kampf gegen Verkehrsinfarkt
Ecolab schottet sich mit Infos über den Umzug nach Monheim ab. Aber klar ist: Die Zahl der Pendler wird massiv ansteigen. Grüne Welle soll es richten.
Baumberg. Es ist schon erstaunlich: Da zieht im November ein Unternehmen mit hunderten Mitarbeitern von Düsseldorf ins Baumberger Weidental — aber schottet sich mit näheren Informationen darüber gegenüber der WZ ab. Die Rede ist von Ecolab. Dabei wird der Konzern, beheimatet im Bereich der industriellen Reinigung und Hygiene zum Beispiel für Hotels und Krankenhäuser, seine Deutschlandzentrale in Monheim haben. „Aber amerikanische Unternehmen sind häufig sehr zurückhaltend mit ihren Informationen“, heißt es aus Kreisen der städtischen Wirtschaftsförderung.
Sei’s drum: Jedenfalls sollen Ende des Jahres die ersten 400 bis 500 Mitarbeiter den ersten Verwaltungskomplex nahe der Berghausener Straße beziehen. In der Endphase werden es 900 sein. 32 000 Quadratmeter wurden im Weidental gekauft. Eine Option auf weitere 8000 Quadratmeter besteht. Doch das beschert auch mit Sicherheit hunderte zusätzliche Pendler, die mit dem Auto kommen. Auch wenn der S-Bahn-Anschluss Berghausen in der Nähe liegt. Droht der Verkehrsinfarkt?
Fakt ist, dass die Berghausener Straße bereits jetzt mit bis zu 20 000 Fahrzeugen pro Tag neben der Opladener Straße die meist befahrene Straße ist. Und wer sie morgens oder abends nutzt, der kann ein Lied singen vom hohen Verkehrsaufkommen. Doch Andreas Apsel, Bereichsleiter der zuständigen Abteilung in Reihen der Stadtverwaltung, bleibt erstaunlich gelassen.
Das Zauberwort heißt für ihn: grüne Welle. Er räumt ein, dass die bisher in Baumberg nicht vorhanden ist. Aber das soll sich schon bald ändern — und zwar in Zusammenarbeit mit der Stadt Langenfeld. „Und das Gewerbegebiet Weidental wird natürlich integriert“, sagt er.
Laut Andreas Apsel werden vom Kreuzungsbereich Baumberger Chaussee/Berghausener Straße bis zur Langenfelder Elisabeth-Selbert-Straße acht neue Knotenpunkte mit Lichtsignalanlagen (Ampeln) entstehen. „Eine andere Möglichkeit zwecks Verkehrsoptimierung haben wir auch gar nicht. Baulich ist die Straße ausgereizt. Da können keine zusätzlichen Spuren geschaffen werden“, sagt der Experte.
Ein Ingenieurbüro ist beauftragt worden. Andreas Apsel geht davon aus, dass noch in diesem Jahr die Planungsphase abgeschlossen sein wird. Die Kosten dafür schätzt er auf etwa 30 000 Euro — zu zahlen von Monheim und Langenfeld.
Dann soll 2013 die Umsetzung der grünen Welle erfolgen. Bauträger dafür ist Straßen NRW, denn es handelt sich bei der Berghausener Straße um eine Landesstraße. Wie hoch die Umsetzungskosten sein werden, kann Andreas Apsel noch nicht genau beziffern. „Das kommt darauf an, wie viele der älteren Lichtsignalanlagen abgerissen werden müssen.“ Er geht von Kosten zwischen 300 000 und 400 000 Euro aus. Die bezahlt das Land. Und dann bleibt abzuwarten, ob die grüne Welle funktioniert.