Ehrenamtler erhalten 39 800 Euro aus Fonds

17 Vereine und Gruppierungen wurden belohnt.

Langenfeld. Der Langenfelder Stadtgeburtstag am 3. Oktober ist seit dem Einigungsvertrag 1990 zusätzlich „Tag der Deutschen Einheit“. Dazu passend nutzte Bürgermeister Frank Schneider den Festakt am Feiertag, um bei der zum zehnten Mal stattfindenden Ausschüttung aus dem städtischen Gesellschaftsfonds über den lokalen Tellerrand hinauszuschauen. Vor rund 200 Gästen in der Stadthalle bezeichnete er bei der Übergabe der großen symbolischen Schecks an ausgewählte Vereine das ehrenamtliche Engagement der Bürgerschaft als „Ausdruck innerer Zufriedenheit von Menschen, die einander helfen und miteinander Ziel verwirklichen wollen“. Im Gegensatz dazu sehe er — konkret im letzten Wahlkampf — Menschen, deren Ängste ausgenutzt werden, um „unsere Gemeinschaft bewusst zu spalten“.

Schneider freut sich, dass in Langenfeld das „Ehrenamt eine Pflichtaufgabe“ geworden sei. Dieses Engagement drücke Heimatverbundenheit aus und mache die Posthornstadt zu einem noch lebens- und liebenswerten Ort. Ausdrücklich dankte der Bürgermeister den in diesem Jahr ausgewählten Vereinen stellvertretend für alle Ehrenamtler. Er warb für Nachahmer, die „mit ihrem Tun, den Menschen Orientierung, Erdung und festen Halt bieten“.

Die Schuldenfreiheit Langenfelds 2008 war Anlass, einen millionenschweren Sondertopf als sogenannten Gesellschaftsfonds anzulegen. Daraus erhalten Vereine traditionell am Stadtgeburtstag eine Gewinn-Ausschüttung, sofern die Stadtpolitiker zuvor ihren Antrag abgesegnet haben und sich die Empfänger auch selbst finanziell einbringen. Bis zu 5000 Euro gibt es für besondere Wünsche wie etwa Anschaffungen oder Jubiläumsveranstaltungen. Mit den diesjährigen 39 800 Euro, verteilt auf 17 glückliche Empfänger, summiert sich die Vereinsunterstützung inzwischen auf rund 735 000 Euro.

Die Auswahl der 17 Vereine aus mehr als 40 Bewerbungen zeigte die Vielfalt des lokalen Ehrenamts, sowohl was den Vereinszweck angeht als auch die geplanten Aktivitäten. Einige Beispiele: Das Kulturzentrum Druschba plant ein Generationenprojekt, der Seniorentreff St. Martin benötigt Computer und Drucker, die Flüchtlingshilfe investiert in die Fahrradwerkstatt, der Kleingartenverein „Bärenbusch“ erweitert seinen Kinderspielplatz. Die Arbeiterwohlfahrt plant einen Gemeinschaftsgarten für ihre drei Einrichtungen in Langfort, der Malteser-Hilfsdienst wird die organisationseigenen Fahrzeuge auf Digitalfunk umrüsten. Der SSV Berghausen feiert sein 50-jähriges Jubiläum, und wird ebenso unterstützt wie die St. Sebastianus Schützenbruderschaft in Reusrath, die stolze 550 Jahre alt wird.