Ein Verein schafft Freundschaften

Für die Ausflüge der Initiative „Für Bürger mit Bürgern“ stehen die Langenfelder regelmäßig Schlange.

Foto: Matzerath

Langenfeld. Gestern ging es auf einen geführten Krippenrundgang durch Köln, am nächsten Mittwoch geht’s zu einer Catarina-Valente-Revue in Düsseldorf, zwei Tage später werden die Langenfelder das Von-der-Heydt-Museum in Wuppertal ansteuern. Organisiert wird dieses breit aufgestellte Kulturprogramm seit 30 Jahren von der Initiative „Für Bürger mit Bürgern“. Die meiste Zeit stand Ilka Gaßmann an der Spitze dieses Vereins, der wenig Aufhebens von sich macht und doch mehr Anziehungskraft entfaltet als viele andere Vereinigungen in der Posthorn-Stadt. Jetzt hat Ilka Gaßmann (75) den ersten Vorsitz in jüngere Hände gegeben.

Barbara Wanke (66) heißt ihre Nachfolgerin. „Ich habe sie bei einem Tanzkursus unserer Initiative kennengelernt und gefragt, ob sie Interesse an dieser zeitaufwendigen, aber erfüllenden ehrenamtlichen Tätigkeit habe. So war das“, erzählt Gaßmann. Jemanden zu finden, dieses Amt zu übernehmen, hat Jahre gedauert. Kein Wunder: „Das Ganze ist ein ehrenamtlicher Fulltime-Job“, betont Gaßmann, die den Verein 1987 zusammen mit Irene Großmann gründete. Und so sieht die „Stellenbeschreibung“ aus: Die Vorsitzende liest Theaterkritiken, stellt das Programm zusammen, besorgt im Voraus die Karten. Das ist mit einem gewissen Risiko verbunden, denn die bestellten Karten muss der Verein abnehmen — unabhängig davon, wie viele Interessenten sich anmelden. Also muss der Zulauf abgeschätzt werden — und eine Warteliste her, falls jemand abspringt.

Fast 600 Mitglieder überwiegend im Seniorenalter zählt die Initiative. Einzelpersonen zahlen 17 Euro Jahresbeitrag, Ehepaare 26 Euro. Auf der letzten Mitgliederversammlung wurde Wanke einstimmig zur neuen Vorsitzenden gewählt.

Gaßmann ist nun zweite Vorsitzende, um ihre Nachfolgerin „nach Kräften bei ihrer neuen Aufgabe zu unterstützen“. Gemeinsame Freizeitgestaltung — so lautete der Zweck der Initiative „Für Bürger mit Bürgern“. Dabei punktet der Verein vor allem mit Ausflügen, bei denen er den Teilnehmern möglichst viel abnimmt. So ist bei der Wuppertal-Exkursion nächste Woche die Busfahrt inklusive. „Das ist sehr bequem“, sagt eine kulturinteressierte Langenfelderin.

Neben den Ausflügen gibt es auch „Dauertermine“ wie Boule, Gehirn-Jogging oder geselliges Tanzen. Zudem sind jährlich zwei Reisen im Angebot, eine Kultur- und eine Wanderreise. „Wir bieten den Menschen viele Beschäftigungsmöglichkeiten. Dadurch tragen wir unseren Teil gegen die Vereinsamung im Alter bei“, ist die neue Vorsitzende überzeugt.