Serie in Langenfeld Schuleinbrüche: Polizei fasst Tatverdächtige
Langenfeld · Die Polizei Köln hat mehrere Tatverdächtige im Fall von drei Einbrüchen an Langenfelder Schulen festgenommen. Ob diese auch für die anderen Einbrüche verantwortlich sind, wird noch ermittelt.
Im vergangenen Jahr wurden Langenfelder Schulen von einer regelrechten Einbruchserie heimgesucht: Von April bis September verschafften sich Einbrecher insgesamt zwölf Mal Zutritt zu Langenfelder Grundschulen. Die Täter erbeuteten dabei vor allem Lernmittel wie schuleigene Tablets und verursachten laut Angaben der Polizei Mettmann einen Gesamtschaden von über 300 000 Euro. Unter anderem in den Fällen von drei der zwölf Schuleinbrüche in Langenfeld konnte die Polizei Köln nun mehrere Tatverdächtige festnehmen. Diese sollen als organisierte Bande auch für Einbrüche in anderen Städten verantwortlich sein.
Betroffen waren nämlich nicht nur Schulen in Langenfeld und dem Kreis Mettmann. Auch in Köln, Leverkusen und Städten im Rheinisch-Bergischen Kreis, dem Rhein-Sieg Kreis und dem Kreis Düren wurden Schulen zum Ziel von Einbrechern. Da die Polizei davon ausging, dass es sich um organisierte Bandenkriminalität handeln könnte, entschied sie sich dazu, zentral zu ermitteln. Von der Kriminalpolizei Köln wurde deshalb im Oktober 2023 eine entsprechende Ermittlungsgruppe gegründet, die sich seitdem mit den Schuleinbrüchen beschäftigt.
Zunächst konnten in der vergangenen Woche drei junge Männer festgenommen werden. Diese wurden nach einem Einbruch in eine Schule im Kölner Stadtteil Immendorf in der Nacht auf Donnerstag, 4. Januar, auf frischer Tat gestellt. Nachdem die Alarmanlage der Schule durch die mutmaßlichen Einbrecher ausgelöst wurde, und wenige Minuten später ein Streifenteam am Tatort eintraf, flüchteten die Männer in ein angrenzendes Waldstück. Dorthin verfolgte sie ein Polizeihund, und die drei Einbrecher konnten von dem Hundeführer festgenommen werden. Nach derzeitigem Ermittlungsstand seien mindestens zwei der Festgenommenen auch Teil der Gruppierung, die für die anderen Einbrüche verantwortlich ist, heißt es
Nach intensiven Ermittlungen durchsuchte die Ermittlungsgruppe der Polizei Köln dann am frühen Dienstagmorgen, 9. Januar, 15 Wohnungen in Leverkusen und eine Wohnung in Niederkassel. Dabei wurden unter anderem Tablets, Smartphones und geringe Mengen Marihuana und Kokain sichergestellt. Die Ermittler fanden in einer der Wohnungen außerdem auch eine Schusswaffe.
Einbrüche hatten bei der Stadt
für viel Aufregung gesorgt
Nun wird gegen insgesamt 14 Männer und eine Frau im Alter zwischen 17 und 22 Jahren ermittelt, so die Polizei. Ihnen wird vorgeworfen im Laufe des vergangenen Jahres als Bande in mindestens 38 Schulen und Kitas in verschiedenen NRW-Städten eingebrochen zu sein. Die Beschuldigten sollen dabei neben Bargeld meist Lernmittel wie Laptops oder Tablets sowie in Einzelfällen auch Tresore in einem Gesamtwert von 500 000 Euro gestohlen haben. Hinzu kommen Sachschäden durch die Einbrüche, die auf etwa 250 000 Euro geschätzt werden. In Langenfeld geht es bei den Ermittlungen konkret um drei Einbrüche. Zwei davon in der Paulus-Schule. Einer der Einbrüche in diese Grundschule ereignete sich am 12. Mai und der andere im Zeitraum zwischen dem 1. und dem 4. September. Bei dem dritten Fall in Langenfeld handelt es sich um einen weiteren Einbruch in die Peter-Härtling-Schule im Zeitraum zwischen dem 28. und dem 31. Juli. Ob und inwieweit die mutmaßlichen Täter auch für die anderen Einbrüche verantwortlich sind, ist derzeit noch Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Laut Daniel Uebber von der Kreispolizei Mettmann sei die Wahrscheinlichkeit aber hoch, dass die Beschuldigten auch für die anderen Einbrüche in Langenfeld verantwortlich sind. An den Langenfelder Schulen und bei der Stadt hatten die Einbrüche für viel Aufregung gesorgt. So musste nicht nur die Ersatzbeschaffung der Digitalgeräte finanziert werden, die Einbrüche verursachten allein bei der Stadt auch Gebäudeschäden in Höhe von rund 45 000 Euro. Hinzu kamen außerdem Schäden an den Schulen, die nicht in der Trägerschaft der Stadt liegen.
Zwischenzeitlich hatte man sich entschlossen, digitale Geräte aus den Schulen zu entfernen und an einem externen Ort sicher zu lagern.